Detailergebnis zu DOK-Nr. 35439
Öffentlichen Verkehr fördern: Wozu, welchen, wie?
Autoren |
S.P. Mauch |
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Sachgebiete |
0.2 Verkehrspolitik, Verkehrswirtschaft 5.3.4 Öffentlicher Personennahverkehr |
Schweizer Ingenieur und Architekt 105 (1987) Nr. 27-28, S. 834-839, 6 B, 2 T, 9 Q
Die Förderung des ÖV ist verkehrspolitische Wirklichkeit in vielen Industrieländern, auch wenn sich über die Wirtschaftlichkeit und Wirksamkeit der eingesetzten Mittel streiten ließe. Der Autor diskutiert divergierende Vorstellungen zu diesem Thema im Rahmen von Überlegungen zur Zukunft des Verkehrs in der Schweiz. Als mögliche gemeinwirtschattliche Ziele, derentwegen der ÖV gefördert wird, werden genannt: Mobilitätsvorsorge, Schonung der natürlichen Ressourcen und der Umwelt, Krisenvorsorge und regionalpolitische Ziele. Mögliche Maßnahmen zur Förderung des ÖV sind einerseits Maßnahmen zur Erhöhung der ÖV-Attraktivität (wie verkehrssteuernde, infrastrukturelle, tarifliche Maßnahmen) bzw. andererseits Maßnahmen zur Beschränkung oder geringeren Förderung der ÖV-Attraktivität (z.B. bei Straßenbau, Parkflächen, Verkehrssteuerung). Zur Abschätzung der zukünftigen Verkehrsentwicklung wird auf die in den letzten 30 Jahren stattgefundene Entwicklung der Konkurrenzverhältnisse zwischen Schiene und Straße hingewiesen und die Verschiebung zugunsten des IV als logische Folge des technischen Fortschritts in der Nachkriegszeit erklärt. Gewisse neue Marktperspektiven eröffnen sich dem Bahnverkehr durch eine innovative Neugestaltung der Rollenteilung zwischen Schiene und Straße, z.B. beim kombinierten Güterfernverkehr. Der anhaltende technische Fortschritt wird aber auch weiterhin stärker dem IV zugutekommen und läßt - infolge des deutlich höheren Arbeitskostenanteils beim ÖV - eine weitere Zunahme der ÖV-Defizite befürchten. Wegen der ungleichen Konkurrenzverhältnisse ist die Erfolgskontrolle der Unternehmensführungen der ÖV-Betriebe mit anderen als sonst in der Marktwirtschaft üblichen Kriterien und Indikatoren durchzuführen. Im Zusammenhang mit der vorliegenden Thematik befaßt sich der nachfolgende Beitrag (s. S. 839/840) von R. Zürcher mit einigen Gedanken zum Trend im Modalsplit und zu einer wünschenswerten Trendwende zugunsten des ÖV.