Detailergebnis zu DOK-Nr. 35496
Situationsabhängige Steuerung des Straßenverkehrs in innerstädtischen Straßennetzen. Teil 1: Analyse der Auswirkungen wetterbedingter Störeinflüsse auf den Verkehrsablauf im innerstädtischen Straßennetz
Autoren |
J. Schönharting G. Steierwald S. Herkt |
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Sachgebiete |
6.7 Verkehrslenkung, Verkehrssteuerung, Telekommunikation |
Forschung Straßenbau und Straßenverkehrstechnik (BMV, Bonn) H. 468, 1986, 59 S., 48 B, 36 Q
Nach einer Problemanalyse und der Auswertung der Literatur wurde eine innerstädtische Untersuchungsstrecke eingerichtet und ein System zur Registrierung von Verkehrsdaten bei unterschiedlichen Umfeldbedingungen (Helligkeit, Fahrbahnzustand) entwickelt. Die Messungen umfaßten den Abfluß von Fahrzeugen über die Haltelinie während der Freigabezeit der Lichtsignalanlage, sowie Zeitlücken und Geschwindigkeiten von Fahrzeugen innerhalb einer Koordinierung. Die tagsüber kurz hinter der Haltelinie gemessenen Bruttozeitlücken anfahrender Kolonnen erhöhen sich von 1,96 s auf trockener Fahrbahn, auf 2,15 s bei Nässe und auf 2,24 s bei Schnee. Eine Veränderung der Fahrgeschwindigkeiten innerhalb der Koordinierung aufgrund von Umfeldbedingungen ist nur bei extremen externen Bedingungen feststellbar. Die mittlere Geschwindigkeit liegt im Bereich durchschnittlicher Auslastungen auf trockener Fahrbahn bei etwa 36 km/h. Sie reduziert sich bei Nässe auf etwa 34 km/h, bei Schnee auf etwa 29 km/h. In den Nachtstunden wird - bei vergleichbaren Verkehrsstärken - mit kürzeren Zeitlücken und schneller gefahren als tagsüber. Eine Auswertung des Unfallgeschehens bestätigt, daß Kraftfahrer nachs und bei ungünstigen Fahrbahnzuständen ein höheres Sicherheitsrisiko eingehen. Damit muß der Verkehrssicherheit im Rahmen der Signalsteuerung unter Einbezug externer Bedingungen besondere Aufmerksamkeit gewidmet werden. Es werden Hinweise zur Messung und zum Einbezug externer Bedingungen in die Steuerungsstrategie gegeben.