Detailergebnis zu DOK-Nr. 35565
Die Transportentfernung als Bestimmungsgröße für die Frachtenbildung auf einem freien Verkehrsmarkt
Autoren |
F. Dengler |
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Sachgebiete |
5.21 Straßengüterverkehr |
Zeitschrift für Verkehrswissenschaft 58 (1987) Nr. 2, S. 110-127, 3 B, 44 Q
Es wird untersucht, welche Rolle die Transportentfernungen bei der Frachtbildung auf einem freien Verkehrsmarkt spielen und welche Berücksichtigung sie erfahren müssen, wenn in der Folge des Urteils des Europäischen Gerichtshofes vom 22. Mai 1985 ein an Marktpreisen orientiertes staatliches Preis- und Tarifsystem entwickelt werden soll. Die bereits im Verkehr mit den deutschen Seehäfen vollzogene Abkoppelung der Frachtsätze von den Transportentfernungen ist AnIaß einer Betrachtung über die traditionellen Tarifwerke, die als "Entfernungswerke" Anwendung finden. Die Untersuchung besagt: Transportentfernungen kaben keinen Einfluß auf die optimalen Frachtforderungen der Transportunternehmen; aus der Sicht der Verkehrsunternehmen allein kann keine Preis- und Tarifpolitik gerechtfertigt werden, welche die Frachtforderungen in Abhängigkeit von den Transportentfernungen hält - sei die Abhängigkeit proportional, progressiv oder degressiv. Auch der Verlader kann eine solche Abhängigkeit nicht rechtfertigen. Den Transportentfernungen kann nur die Rolle preispolitischer Hilfsgrößen zukommen. Marktgerechte Frachten hängen von den Markstrukturen ab. Es gibt jedoch auch selbständige Gründe für eine entfernungsorientierte Preis- und Tarifpolitik.