Detailergebnis zu DOK-Nr. 35584
Berücksichtigung aller Verkehrsteilnehmer bei der Beurteilung von lichtsignalgesteuerten Knoten
Autoren |
P. Mott R. Wiedemann K. Möller |
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Sachgebiete |
6.7 Verkehrslenkung, Verkehrssteuerung, Telekommunikation |
Forschung Straßenbau und Straßenverkehrstechnik (BMV, Bonn) H. 464, 1986, Teil B, S. 39-96, zahlr. B, T, Q
In den letzten Jahren ist in vielen Forschungsvorhaben der Verkehrsablauf an einzelnen lichtsignalgeregelten Knotenpunkten und auf Stadtstraßennetzen untersucht worden. Die meisten bisher entwickelten Techniken der Signalsteuerung berücksichtigen jedoch vor allen Dingen motorisierte Fahrzeuge des Individualverkehrs und des ÖPNV; der nicht-motorisierte Verkehr (Fußgänger und Radfahrer) wird dagegen vernachlässigt. Um die Auswirkungen der Signalsteuerung auf alle Verkehrsteilnehmer durch die Berechnung von Kenngrößen quantifizieren zu können, ist in der vorliegenden Arbeit jeweils ein Analyseprogramm für den motorisierten und nicht-motorisierten Verkehr entwickelt worden. Als Kenngrößen für die motorisierten Ströme werden der Zeitverlust, die Anzahl der Halte und der gestauten Fahrzeuge nach den Formeln von Webster (1958) und Akcelik (1981) benutzt. Für die Eingabe des Analyseprogramms für den nicht-motorisierten Verkehr werden alle Überquerungsmöglichkeiten (Beziehungen) an dem jeweils betrachteten Knotenpunkt anhand der Geometrie definiert; im Programmablauf werden die Beziehungen bezüglich der Wartezeiten und der Anzahl der Halte, die aufgrund einer bestimmten Signalisierung entstehen, ausgewertet. Darüber hinaus ist es möglich, die numerischen Ergebnisse durch graphische Darstellungen einzelner Beziehungen zu verdeutlichen und hieraus Änderungsmöglichkeiten im Signalprogramm abzuleiten. In einem anschließenden Anwendungsbeispiel werden für einen Knoten unter Vorgabe unterschiedlicher verkehrlicher Ausgangssituationen Signalprogramme erstellt und mit Hilfe der Analyseprogramme untersucht. Das bereitgestellte Instrumentarium soll den Verkehrsplaner bei der Entwicklung bzw. Verbesserung von Signalprogrammen und speziell bei der besonderen Berücksichtigung einer bestimmten Gruppe von Verkehrsteilnehmern, wie z.B. der Fußgänger und Radfahrer, unterstützen.