Detailergebnis zu DOK-Nr. 35671
Korrosivität von Industrienebenprodukten, die als Dammbaustoffe genutzt werden, gegenüber Metallen (Orig. franz.: Corrisivité de matériaux d'origine industrielle utilisés en remblai vis-à-vis de métaux)
Autoren |
P. Brevet G. Friant |
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Sachgebiete |
9.14 Ind. Nebenprodukte, Recycling-Baustoffe |
Bulletin de Liaison des Laboratoires des Ponts et Chaussées (1987) Nr. 148, S. 53-59, 4 B, 4 T, 9 Q
Die Verwendung kostengünstiger Industrienebenprodukte als Dammbaustoff führt zu der Frage, inwieweit diese Stoffe auf Metallteile wirken, die in den Damm eingebaut werden müssen. Die Versuche hatten zwei wesentliche Ziele: Bestimmung der Aggressivität der Industrienebenprodukte auf Metalle (Stahl, Zink, Aluminiumverbindungen) zur Ermittlung von Auswahlkriterien für die Industrienebenprodukte, Feststellung der Möglichkeiten eines zerstörungsfreien Verfahrens zur Ermittlung des zeitabhängigen Metallschwundes ohne Herausnahme der im Dammkörper eingelassenen Probekörper. Die Autoren berichten über die Auswahl und die Versuchsanordnung des zerstörungsfreien Meßverfahrens und zeigen dabei im einzelnen die Anordnung der Elektroden zur Bestimmung des Polarisationswiderstandes des zu untersuchenden Metalls, den Aufbau der Meßzellen, die Funktion der Meßapparate und die Entwicklung der Meßergebnisse. Ebenso werden Auswahl und Einbau der Metallprobekörper erläutert und die Eigenschaften der untersuchten Industrienebenprodukte tabellenartig dargestellt, wobei als besondere Kriterien der elektische Widerstand, der Wassergehalt, der pH-Wert, die löslichen Salze und Chloride, Schwefel- und Sulfatanteile hervorgehoben werden. Als Ergebnisse werden tatsächliche Dickenverluste, ermittelt durch Wiegen der Metallprobekörper, dem theoretischen Dickenverlust, errechnet durch die Methode des Polarisationswiderstandes, gegenübergestellt und die Beziehungen zueinander durch Korrelationsberechnungen ermittelt. Eine Tabelle zeigt die mittleren Dickenverluste der Probekörper in Abhängigkeit vom Industrienebenprodukt (LD-Hüttenschlacke, Phosphorgips, Brennschiefer, Steinkohlenschlacke, Martin-Hüttenschlacke, Flugaschen, ungebrannter Haldenschiefer, Eisenhüttenschlacke u.a.) und von der Einwirkungsdauer (400, 900 und 1500 Tage). Die Eisenhüttenschlacke hat sich dabei beim weichen Stahl am aggressivsten herausgestellt, die Flugasche beim galvanisierten Stahl und der schwarze Schiefer bei den Aluminiumverbindungen. Die theoretisch ermittelten Dickenverluste liegen etwa um das 1,5- bis 2,25-fache über den gemessenen Dickenverlusten. Zwei lineare Korrelationen decken die Beziehungen zwischen den Einwirkungsdauern und den Korrosionsverlusten auf.