Detailergebnis zu DOK-Nr. 35678
Verformungs- und Verschleißverhalten von Asphaltdecken im Bauvorhaben Puntigam
Autoren |
E. Eustacchio H. Füreder O. Homann |
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Sachgebiete |
11.2 Asphaltstraßen |
Schriftenreihe Straßenforschung (Wien) H. 315, 1987, 177 S., zahlr. B, T
Die Zielsetzung dieser Forschungsarbeit liegt in der vergleichenden Feststellung des Einflusses von vier Bindemittelarten auf die Eigenschaft von Mischgut und Schicht. Als Voraussetzung wurde die gleichartige Verkehrsbeanspruchung angesehen. Das Bauvorhaben Puntigam bot sich aufgrund der Lage, Linienführung, Umfang und sonstigen Bedingungen als Vergleichsstrecke an. Es ermöglichte eine Anordnung der Meßstrecken, die die Beanspruchung durch bremsende, beschleunigende und rollende Fahrzeuge für die vier Deckenarten gleich hielt. Als Bindemittel wurde Bitumen B 70 (B) als Vergleichsbasis zu Bitumen B 70 mit Trinidad-Zusatz (r), Olexobit (O) und Starfalt (S) als Varianten gewählt. Um möglichst gleiche Grundbedingungen zu erhalten, wurde der Bindemittelgehalt und die Korngrößenverteilung gleich gehalten. Prüfungen und Messungen waren so angelegt, daß einerseits die Eigenschaft von Mischgut und Schicht festgehalten und andererseits das Verhalten der Schichtarten während eines Zeitraumes von fünf Jahren (1979-1984) verglichen werden konnten. Die Untersuchung über Verschleiß- und Verformungsverhalten lag hierbei im Vordergrund. Die vergleichende Beurteilung der Prüf- und Meßergebnisse ergab die erwartete Zunahme des Verformungswiderstandes mit der Erhöhung der Bindemittelsteifigkeit, aber auch eine weit über die vermutete, weil überproportional ausfallende Zunahme der Rißanfälligkeit. Während Prüfmethoden zur Voraussage des Verformungsverhaltens schon standardisiert sind, erscheinen nunmehr auch Voraussagen über die Rißanfälligkeit möglich zu sein. Ein Einfluß der Bindemittelarten auf die Griffigkeit konnte nicht erkannt werden. Als Erkenntnis ergibt sich die Feststellung, daß bei der Optimierung des Mischgutes hinsichtlich des Verschleiß- und Verformungswiderstandes die Bindemittelart nur als eine Komponente angesehen werden darf, der Mischgutzusammensetzung (Bindemittelgehalt, Korngrößenverteilung, Gesteins- und Korneigenschaften) jedoch erhöhter Wert beigemessen werden muß.