Detailergebnis zu DOK-Nr. 35770
Beispiele der Wiederverwendung von Baustoffen und des Einsatzes alternativer Stoffe in Niedersachsen
Autoren |
P. Bellin |
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Sachgebiete |
9.14 Ind. Nebenprodukte, Recycling-Baustoffe |
Baustoff Recycling + Deponietechnik 3 (1987) Nr. 4, S. 30-33, 2 B, 1 T, 8 Q
Das Niedersächsische Landesamt für Straßenbau hat seinen Bauämtern vorgeschrieben, Baustoffe, die bei Straßenbaumaßnahmen ausgebaut werden, im Rahmen ihrer Eignung grundsätzlich wiederzuverwenden. Dabei wird davon ausgegangen, daß gebrauchte Baustoffe und industrielle Nebenprodukte dann als technisch gleichwertig wie ungebrauchte Stoffe eingesetzt werden, wenn sie der geforderten Güteüberwachung unterliegen und die technischen Anforderungen erfüllen. Bei den Erneuerungen von Fahrbahndecken wurde aufbereiteter Deckenbeton in hydraulisch gebundene Tragschichten sowie ungebunden in Frostschutzschichten eingebaut. In Bereichen außerhalb transportgünstiger Entfernungen der Natursteinvorkommen wird in rund 20 Aufbereitungsanlagen Straßenaufbruch mit einem Anteil von bis zu 30 % Ausbauasphalt und Schotter für Frostschutzmaterialien verwendet. Auch aus Bahnschotter allein wird Frostschutzmaterial aufbereitet. Ausbauasphalt wird bis zu 30 Gew.-% in Tragschichtasphalt und bis zu 15 Gew.-% als Fräsasphalt in Asphaltbinder mitverwendet. Gegenüber höheren Asphaltzugaben bei besonderen Aufbereitungsverfahren ist die Straßenbauverwaltung aufgeschlossen. Von den industriellen Nebenprodukten hat sich vor allem Hochofenstückschlacke in ungebundenen Schichten, in Asphalttrag- und -binderschichten seit Jahrzehnten bewährt. Schmelzkammergranulat wird in Frostschutzmaterialien und in Tragschichtasphalten verwendet. Abschließend wird festgestellt, daß in Niedersachsen Recyclingbaustoffe und industrielle Nebenprodukte erfolgreich eingesetzt wurden.