Detailergebnis zu DOK-Nr. 35778
Ursache von Reflexionsrissen bei Betondecken und Abhilfe
Autoren |
J. Eisenmann B. Zanker |
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Sachgebiete |
11.3 Betonstraßen |
Straße und Autobahn 38 (1987) Nr. 11, S. 408-412, 4 B, 3 Q
Unter Reflexionsrissen werden Risse verstanden, die von Störstellen im Deckensystem ausgehen, an denen unter Belastung Spannungskonzentrationen auftreten. Eine erwünschte Reflexionsrißbildung ist das Reißen der Fugen. Die verschiedenen Ursachen einer Reflexionsrißbildung werden erörtert. Die Gefahr von Reflexionsrissen in Betondeckensystemen geht von Störstellen aus, die zu einer erhöhten Beanspruchung bei Belastung führen. In Deckensystemen ohne Verbund zwischen Betondecke und Tragschicht sind solche Störstellen auf die geplanten Fugen beschränkt. Eine Gefahr besteht nicht, wenn die Fugen rechtzeitig geschnitten werden. In Betondeckensystemen mit Verbund sind Reflexionsrisse wahrscheinlich, wenn in einer gebundenen Tragschicht durchgehende Risse vorhanden sind. Das Entstehen derartiger Risse kann durch Ankerben der gebundenen Tragschicht unter den Fugen vermieden werden. Eine Alternative ist ein Deckensystem ohne Verbund zwischen Betondecke und gebundener Tragschicht. Die Nachteile dieser Bauweise sind geringe Systemsteifheit und höhere Beanspruchung, die durch größere Deckenverwölbungen und Hohllagen infolge Wandern der Betondecke verstärkt werden kann. Wichtig ist für ein gutes Langzeitverhalten eines Deckensystems ohne Verbund eine ausreichend elastische Lagerung der Betondecke auf einer starren Tragschicht, was durch Zwischenlagen von Geotextil ermöglicht werden kann.