Detailergebnis zu DOK-Nr. 35790
Demokratie, Öffentlichkeit und Medien in der Verkehrsplanung
Autoren |
A. Pelinka |
---|---|
Sachgebiete |
0.2 Verkehrspolitik, Verkehrswirtschaft |
Schriftenreihe Straßenforschung (Wien) H. 297, 1986, S. 89-90
Politische Planung in Österreich wird vom Nebeneinander der beiden Machtzentren Parlamentarismus und Sozialpartnerschaft und somit von den politischen Parteien und den großen Wirtschaftsverbänden bestimmt. Die Kammern der Wirtschaft etwa können der Ministerialbürokratie ein Gleichgewicht bieten, kaum aber die politischen Parteien. Sie bringen nur allgemeine Aussagen zur Verkehrspolitik, die sich kaum von Partei zu Partei unterscheiden und daher bei Machtwechseln kaum Veränderungen bringen. Allein regionale Interessen öffnen Konfliktfelder der Verkehrspolitik. Mehr als bisher muß sich die Verkehrspolitik mit der Herausforderung durch den Wertewandel befassen. An die Stelle des "Materialismus" tritt verstärkt der "Postmaterialismus". Die Verkehrspolitik ist nach der Energiepolitik das eigentliche große Thema dieses Postmaterialismus. Direkte Demokratie hat in der Verkehrsplanung die wichtige Funktion des Frühwarnsystems. Die Medien benutzen die Verkehrspolitik als einen Hebel auch für andere Zwecke. Alle Akteure müssen sich bewußt sein, daß bloße Berufung auf Technik, auf Sachgesetzlichkeiten, auf Selbstverständlichkeiten immer weniger akzeptiert wird. Verkehrsplanung ist Gesellschaftspolitik, die Beteiligung an ihr ist eine Chance.