Detailergebnis zu DOK-Nr. 35792
Freiräume der Straßenverkehrspolitik
Autoren |
W. Radlegger |
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Sachgebiete |
0.2 Verkehrspolitik, Verkehrswirtschaft |
Schriftenreihe Straßenforschung (Wien) H. 297, 1986, S. 39-43, 1 B
Die Freiheit, die das Automobil gewährt, bedeutet ein hohes Maß an Verantwortung für die Sicherheit im Straßenverkehr, für einen möglichst sparsamen Energieverbrauch und für eine Begrenzung der Umweltbelastung. Das sollte für alle bedeuten, daß das Auto kritisch unter die Lupe zu nehmen ist. Für Politik und Planung heißt das, dem Zwiespalt von Kosten und Nutzen, der in einer Gesellschaft durch einen hohen Grad der Motorisierung entsteht, entgegen zu arbeiten und zu prüfen, welche Aufgaben in welchem Sinne zu allererst zu lösen sind. Ein Straßenbau ohne den Faktor Lebensqualität mit all ihren Facetten hat heute keine Daseinsberechtigung mehr. Der noch anstehende Bau von Straßen ist allein unter dem Gesichtspunkt der Verbesserung der Umweltsituation und der Erhöhung der Verkehrssicherheit vertretbar. Dem "Umweltgift" Lärm ist mehr Aufmerksamkeit zu widmen. Im Bundesland Salzburg ist die für Straßen, Verkehrswege und Plätze verbrauchte Fläche größer als die aller Bauflächen. Fünf Ortsumgehungen und der Ausbau einer national dringend erforderlichen Ost-West-Verbindung (B 311/B 312) zwischen Bischofshofen und Zell am See gehören zu den Schwerpunktaufgaben dieses Bundeslandes, das davon ausgeht, daß ein Umdenken in der Verkehrspolitik notwendig ist, daß Freiheitsräume einen Rahmen vertragen sollten und daß plötzliche Einfälle ein Durcheinander fördern, ohne der Ökologie oder der Verkehrssicherheit zu dienen. Stetigkeit ist geboten.