Detailergebnis zu DOK-Nr. 35825
Bewertung der Risiken technischer Systeme
Autoren |
H. Siebke |
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Sachgebiete |
5.17 Bewertungsverfahren (Wirtschaftlichkeitsuntersuchungen) 6.3 Verkehrssicherheit (Unfälle) |
Zeitschrift für Verkehrssicherheit 33 (1987) Nr. 4, S. 171-177, 27 B
Es wird eine Methode zu folgerichtigem Handeln bei Sicherheitsfragen technischer Systeme vorgestellt und am Sicherheitskonzept der Tunnel der DB-Neubaustrecken erläutert. Der Autor geht von zwei Feststellungen aus. Erstens führte die sektorale Risikoermittlung und Gefahrenabwehr zu bereichsweise unterschiedlichen Sicherheitshöhen, die es zu nivellieren gilt. Zweitens ist die klassische Vorgehensweise, aus Versuch und Irrtum ein Sicherheitskonzept zu entwickeln, bei neuen Technologien nicht mehr möglich; ihre Sicherheit oder ihr Restrisiko müssen im voraus ermittelt werden. Es zeigt sich, daß das kollektive Risiko verschiedener technischer Systeme trotz Einhaltung eines als zulässig erachteten gleichen individuellen Risikos sehr unterschiedlich sein kann. Soll das kollektive Risiko als Summe aller individuellen Risikowerte begrenzt werden, stellt sich wiederum die Frage nach dem zulässigen Maximalwert. Für die Tunnel der Neubaustrecken der Bundesbahn kann der Nachweis geführt werden, daß mit geplanten Sicherheitsvorkehrungen sowohl das individuelle Risiko des Reisenden als auch das objektive kollektive Risiko in zumutbarem Rahmen bleiben. Darüberhinaus wurde noch das empfundene kollektive Risiko abgeschätzt und schließlich die Gesamtheit des Risikos fixiert. Das geschieht durch Maßnahmeuntersuchungen im Risiko-Kosten-Raum und Entscheidung für optimale Maßnahmenkombinationen.