Detailergebnis zu DOK-Nr. 35831
Situationsbezogene Sicherheitskriterien im Straßenverkehr
Autoren |
W. Angenendt G. Hoffmann H. Erke |
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Sachgebiete |
6.3 Verkehrssicherheit (Unfälle) |
Forschungsberichte der BASt, Bereich Unfallforschung H. 18, 1987, 172 S., 18 B, zahlr. Q
Die Projektgruppe "Situationsbezogene Sicherheitskriterien im Straßenverkehr" erweitert zunächst den herkömmlichen Sicherheitsbegriff auf die allgemeinen Bedingungen für Sicherheit und Unsicherheit, um daraus für Gefahren, Gefahrenträger und Gefährdungsbedingungen mittelbare Sicherheitskenngrößen ableiten zu können. Ebenso wird der Situationsbegriff umfassender definiert, z.B. einschließlich des Verhaltens der Verkehrsteilnehmer. Die Untersuchung des Verkehrsgeschehens in einer abgegrenzten Situation mit der Verkehrsanlage und dem antizipierten Verhalten geschieht in der Weise, daß das konzipierte Systemverhalten mit dem tatsächlichen verglichen und daraus Indikatoren für die Unsicherheit abgeleitet werden. Dabei kann das gefährdungsbezogene Handeln etwa an folgenden Merkmalen bestimmt werden: Geschwindigkeiten, Bewegungslinien, räumliche und zeitliche Abstände, Fahrprobleme, Übertretungen, Konflikte. Zur Validierung der sicherheitsbezogenen Kenngrößen der Situation dient ein weiterer Vergleich, nämlich der mit dem Unfallgeschehen. Aus der nachfolgenden Gefährdungsdiagnose werden Maßnahmen entwickelt, die bewertet und realisiert werden. Das danach veränderte Verkehrsgeschehen wird schließlich in einer "Prozeßevaluation" kontrolliert. Zur Erhebung, Zusammenführung und Interpretation der Kenngrößen gibt es noch viele offene Fragen. Es werden Empfehlungen für die zukünftige (interdisziplinäre) Forschung gegeben.