Detailergebnis zu DOK-Nr. 35875
Dezentrale Planungsstrategien für die öffentliche Nahverkehrsversorgung in der Fläche
Autoren |
D. Kanzlerski |
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Sachgebiete |
0.2 Verkehrspolitik, Verkehrswirtschaft 5.3.4 Öffentlicher Personennahverkehr |
Informationen zur Raumentwicklung (1987) Nr. 5/6, S. 273-287, 2 B, 7 Q
Die bereits jetzt sehr schwierige Situation des ÖPNV in der Fläche wird sich durch den weiteren Nachfragerückgang aufgrund steigender Motorisierung sowie durch sinkende Schülerzahlen als den wesentlichen Aufkommensträgern des ÖPNV künftig noch weiter verschlechtern. Nachdem in der Vergangenheit herkömmliche zentralstaatliche Förderprogramme weitgehend versagt haben, treten heute bei der Diskussion um die politisch- planerische Bewältigung dieses Problems verstärkt sog. "regionale ÖPNV-Konzepte" in den Vordergrund. Hierbei handelt es sich um dezentrale, regionsspezifisch angepaßte Planungsstrategien für den ÖPNV mit der Zielsetzung, möglichst optimal auf die jeweilige regionale Problemstellung zugeschnittene, "maßgeschneiderte" Lösungen zu finden. Davon wird erwartet, daß sie eine effizientere ÖPNV-Versorgung und damit auch künftig ein Mindestangebot unter wirtschaftlich vertretbaren Bedingungen ermöglichen. Inhaltlich geht es hierbei vor allem um die verbesserte Koordination des regionalen Verkehrsangebots und der beteiligten Angebotsträger, die Integration von Bus und Bahn im Rahmen regionaler ÖPNV-Konzepte sowie den verstärkten Einsatz unkonventioneller Angebotsformen bei der regionalen ÖPNV-Versorgung. Als regionaler Bezugsmaßstab für eine solche Strategie eignen sich Zusammenschlüsse von Kreisen auf der Ebene oberzentraler Verflechtungsbereiche. Insbesondere gilt dies im Hinblick auf die anzustrebende Integration von Bus und Bahn. Obwohl die Erfolgsaussichten regionaler ÖPNV-Konzepte positiv erscheinen, gibt es gravierende Umsetzungsprobleme aufgrund ungünstiger ordnungspolitischer Rahmenbedingungen. Diese betreffen etwa die konzessionsrechtlichen Regelungen des Personenbeförderungsgesetzes oder das Fehlen angemessener Förder- und Finanzierungsgrundlagen. Rasche Lösungen oder baldige Fortschritte sind deshalb wohl kaum zu erwarten.