Detailergebnis zu DOK-Nr. 36015
Die Gestaltung von verkehrsberuhigten Erschließungssystemen als integrierter Bestandteil einer ganzheitlichen städtebaulichen Konzeption
Autoren |
B. Winnemöller |
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Sachgebiete |
5.3.3 Verkehrsberuhigung, Umfeldverbesserung |
Zukunft des Verkehrswesens - Verkehrsplanung der Zukunft, Tagungsbericht, 1986, S. 210-223, Gesamthochschule Kassel
Gefordert wird die Diskussion von Ideen, die zu einer konsequenten Fortführung des an sich richtigen Ansatzes der Verkehrsberuhigung als Bestandteil einer ganzheitlichen Umweltgestaltung und Stadtentwicklungspolitik führen. Dabei muß zwischen verdichteten Großstädten und kleineren Gemeinden mit ggf. dörflich strukturierten Ortsteilen unterschieden werden. Künftig sollten pragmatisch-experimentelle Einzelschritte vermieden und verkehrliche Gesamtkonzepte angestrebt werden, d. h. flächenhafte Verkehrsberuhigung unter Einbeziehung von Sammelstraßen, örtlichen Hauptverkehrsstraßen und Ortsdurchfahrten, Netzkonzepten für alle Verkehrsarten, Wirkungsanalysen in bezug auf die Qualität des Wohnumfeldes und die Funktionsfähigkeit der Straßenräume. Ortsdurchfahrten, i.d.R. klassifizierte Straßen, können nur schwer verändert oder "rückgebaut" werden ohne Beeinträchtigung der Flüssigkeit und Leichtigkeit des (Auto-)Verkehrsablaufs. Verlagerungen in noch vorhandene Freiräume, Schleichwege durch Wohnbereiche oder der Bau von landschaftsverbrauchenden Umfahrungsstraßen sind die konfliktträchtigen Alternativen. Dazu kommen Probleme der Zuweisung und Einordnung der Flächen für den sog. ruhenden Verkehr. Wichtige Elemente der Umweltgestaltung wie Plätze, Grünflächen, Vorgärten, Zäune und Mauern werden gewürdigt. Durch Information und ernst genommene Beteiligung der Bürger am Planungsprozeß können besonders in kleineren Orten ein Engagement für gemeindliche Belange und eine Identifikation mit Handlungen der politischen Gemeinde sowie der Planer erreicht werden. Die Schlüsselfunktion der Straße und ihre "soziale Brauchbarkeit" erfordern keine technische Perfektion oder fachspezifische Optimierung, sondern Kompromisse zugunsten einer raumwirksamen Gesamtkonzeption.