Detailergebnis zu DOK-Nr. 36022
Untersuchungen zur Anwendbarkeit schmaler/überbreiter Fahrstreifen in städtischen Hauptstraßen - die "fast vierstreifige" Stadtstraße
Autoren |
J. Göttsche |
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Sachgebiete |
5.3.3 Verkehrsberuhigung, Umfeldverbesserung 5.12 Straßenquerschnitte |
Straßenverkehrstechnik 32 (1988) Nr. 1, S. 17-22, 10 B, 1 T, 5 Q
Aufgrund des deutlichen Sprunges in der Leistungsfähigkeit zwischen zwei- und vierstreifigen Straßen sowie des Wunsches, die für den motorisierten IV zur Verfügung stehenden Fahrbahnbreiten weitgehend zugunsten der übrigen Verkehrsteilnehmer zu minimieren, wird z. Z. diskutiert, mit welchen Fahrstreifenbreiten noch ein sicherer und ausreichend leistungsfähiger Verkehrsablauf gewährleistet werden kann. In dem Beitrag wird über erste Erfahrungen an bestehenden Straßen berichtet, die überbreit zweistreifig ausgebildet sind und - unter Einschränkungen bezüglich der Überholbarkeit von Lkw - vierstreifig (mit oder ohne Markierungen) befahren werden könnten. Auf 7 entsprechenden Untersuchungsstrecken und 2 Vergleichsstrecken mit "normalen" Querschnitten wurden der Verkehrsablauf (Überholungen, Geschwindigkeitsverhalten) mit Hilfe von Videoaufnahmen und Geschwindigkeitsmessungen näher untersucht und die Unfallstatistik ausgewertet. Es hat sich zumindest für die untersuchten relativ kurzen Abschnitte, gezeigt, daß die Leistungsfähigkeit gegenüber dem "normalen" vierstreifigen Ausbau nur geringfügig vermindert wird, ein Einfluß schmaler Fahrstreifen auf das Geschwindigkeitsniveau nicht nachweisbar ist und eindeutige Aussagen zur Verkehrssicherheit aufgrund der festgestellten Streuungen noch nicht möglich sind. Aus den Ergebnissen wird gefolgert, daß sich für als "fast vierstreifig" bezeichnete Stadtstraßen v. a. 3 Einsatzbereiche anbieten. Überwindung kurzer baulicher Engpässe (Unterführungen) oder von Engässen im Netz (Unterbrechungen im vierstreifigen Ausbau) sowie der Umbau "normaler" vierstreifiger Straßen zugunsten der schwachen Verkehrsteilnehmer.