Detailergebnis zu DOK-Nr. 36113
Die Verwendbarkeit von Flugasche aus den Kohlenkraftwerken als Material für hydraulisch gebundene Tragschichten, Teil 2 - Pilotversuche im halbtechnischen Maßstab (Orig. engl.: The use of pulverised fuel ash in lean concrete roadbases, Part 2 - Pilotscale trials, Part 3 field studies)
Autoren |
J.F. Potter H.M. Harding |
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Sachgebiete |
9.14 Ind. Nebenprodukte, Recycling-Baustoffe |
TRRL Supplementary Report H. 838, 1985, 15S, 4 B, 8 T, 21 Q. TRRL Supplementary Report H. 842, 1985, 16S, 9 B, 9 T, 12 Q
In einer Versuchsreihe wurde die Eignung von zementverfestigter Flugasche als Material für hydraulisch gebundene Tragschichten untersucht. Dabei wurden Laboruntersuchungen sowie Kleinfeldversuche durchgeführt. Die Gemische wurden aus Kiessand und verschiedenen Anteilen an Zement (2 bis 9 %) sowie Flugasche (0 bis 11 %) hergestellt, insgesamt 14 Mischungsvarianten. In Laborversuchen wurden an Probebalken dynamischer E-Modul, Biegezugfestigkeit, Zugfestigkeit sowie Druckfestigkeit ermittelt. Die Ergebnisse dieser Untersuchungen haben gezeigt, daß die mit Flugasche angereicherten Gemische langsamere Festigkeitsentwicklungen im Vergleich zu der zementreichen Vergleichsmischung aufweisen. Die Festigkeiten der Gemische mit Flugasche liegen nach 4 Wochen etwa in der Größenordnung der Festigkeiten von konventionellen zementverfestigten Gemischen. In den Versuchsfeldern (Feldgröße 17 x 2, 5 m) wurden die Gemische in Schichtdicken zwischen rund 16 und 28 cm eingebaut. Die E-Moduln sowie die Einsenkungswerte der Schichten mit Flugasche bestätigen ihre Gleichwertigkeit gegenüber den Vergleichsmischungen. Zur Beurteilung einer möglichen Rißbildung wurde auf der Unterseite der verfestigten Schicht die Dehnung gemessen, die durch eine Radlast von 5 t hervorgerufen wird. Dabei zeigten alle Mischungsvarianten gleiches Verhalten: Im frischen Zustand bis zu 7 Tagen neigten die Gemische zu deutlicher Rißbildung. Teil 3 - Feldversuche. In einer Fortführung der Untersuchungen über den Einsatz von Flugasche in hydraulisch gebundenen Tragschichten wurden drei Erprobungsstrecken gebaut. Für insgesamt sechs Abschnitte wurden die Bindemittelvarianten für die hydraulisch gebundenen Kiestragschichten gewählt: Zementreiche bzw. zementarme Mischung sowie ein Zement- Flugasche-Gemisch. Die Feldversuche haben gezeigt, daß durch die Zugabe von Flugasche die Verdichtbarkeit des Gemisches verbessert werden kann. Das mit Flugasche modifizierte Gemisch konnte auch erfolgreich mit einem Straßenfertiger eingebaut werden. Die langsamere Festigkeitsentwicklung des Flugasche-Gemischs wirkt sich günstig auf die Rißbildung aus. Dieses Gemisch mit einer 7- Tage-Druckfestigkeit von rund 10 N/mm2 zeigte in der Straße ein Rißbild, das aus räumlich-geschlossenen feinen Rissen bestand. Demgegenüber wies das zementreiche Gemisch (7- Tage-Druckfestigkeit rund 40 N/mm2) weniger Risse, aber größere Rißöffnungen auf. Das Befahren der hydraulisch gebundenen Tragschichten nach dem 7. Tag mit einem Lkw (hintere Achslast 10 t) beeinflußte die nachträgliche Rißentwicklung nicht. Offene Fragen verbleiben noch im Bezug auf eine mögliche Bildung von Reflektionsrissen in einer bituminösen Überdeckung sowie auf das Verhalten einer Straßenkonstruktion mit einer flugaschenmodifizierten Tragschicht unter Schwerlastverkehr.