Detailergebnis zu DOK-Nr. 36183
Die Rolle der Fahrererwartung in Bezug auf Straßenentwurf, Zeichen und Verkehrseinrichtungen (Orig. engl.: The role of driver expectancy in highway design and traffic control)
Autoren |
G.J. Alexander H. Lunenfeld |
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Sachgebiete |
6.0 Allgemeines 6.4 Verkehrszeichen, Wegweisung |
Civil engineering practice, Vol. 4: Surveying, construction, transportation, energy, economics & government, computers. Lancaster u.a.: Technomic Publ., 1988, S. 429-455, 32 B, 1 T, 42 Q
Erwartungen führen beim Verkehrsteilnehmer zur Bereitschaft, auf Situationen, Ereignisse und Informationen in voraussehbarer positiver Weise zu reagieren. Nicht erfüllte Erwartungen hingegen erhöhen die Reaktionszeit, begünstigen Fahrfehler. Man unterscheidet zwischen a priori-Erwartungen, aus Kulturkreis und Erfahrung hergeleitet, und ad hoc- Erfahrungen, aus ortsspezifischem, praktischen Handeln gewonnen. Nicht erfüllte Erwartungen bezüglich Straßenentwuf sind z. B. Linksausfahrten auf Autobahnen, Spursubtraktion, Konstruktionsfugen, die nicht mit der Markierung übereinstimmen; bei den Zeichen und Einrichtungen sind es u. a. Signalanlagen, die nicht an Knotenpunkten stehen, unglaubwürdige Warnzeichen vor Kurven, Überschneidungen von Autobahn-Namen und - Nummern. Beim Entwerfen von Straßen und bei Entscheidungen über die Ausstattung mit Zeichen und Einrichtungen ist zu prüfen, welche Erwartungen vom Verkehrsteilnehmer ausgehen und wie diese erfüllt werden können. Mit Hilfe von Richtlinien für positive Verkehrsführung können Analysen nicht erfüllter Erwartungen vorgenommen werden, indem man sich beispielsweise mit Hilfe von Videoaufnahmen oder Fotografien einen allgemeinen Überblick über den Straßenverlauf verschafft. Es ist wichtig, ein Gefühl zu entwickeln über die Erwartungshaltung, die an eine bestimmte Strecke seitens der Verkehrsteilnehmer gestellt wird.