Detailergebnis zu DOK-Nr. 36275
Verkehrs- und situationsabhängige Steuerung von Zu- und Abfahrten an planfrei geführten, stadtnahen Autobahnen
Autoren |
G. Hoffmann H. Genz |
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Sachgebiete |
5.11 Knotenpunkte 6.7 Verkehrslenkung, Verkehrssteuerung, Telekommunikation |
Forschung Straßenbau und Straßenverkehrstechnik (BMV, Bonn) H. 458, 1985, 161 S., zahlr. B, T, Q
Im Rahmen dieser Arbeit wurden drei in sich geschlossene, automatisch arbeitende Steuerungsmodelle zur Verhinderung bzw. Linderung von kritischen Verkehrszuständen an Anschlußstellen entwickelt. Damit stehen je ein Steuerungsmodell für die beiden Teilsysteme Steuerung "Zufahrt" und Steuerung "Abfahrt" sowie ein Steuerungsmodell für das Gesamtsystem Steuerung "Anschlußstelle" zur Verfügung. Im Vorfeld der Entwicklung dieser Steuerungsmodelle stand eine Systematisierung der drei maßgebenden Elemente der Verkehrssteuerung, und zwar des Steuerungssystems, der Störfälle und der Verkehrsbeeinflussungsmaßnahmen. Hinsichtlich der Störfälle ist zur Festlegung von Schwellenwerten eine detaillierte Quantifizierung vorgenommen worden. Damit reagiert der Steuerungsalgorithmus in erster Linie auf verkehrsbedingte Störfälle, die mittels der Verkehrsgrößen Belegungsgrad und Verkehrsstärke gegenüber dem ungestörten Zustand abgegrenzt werden. In engem Zusammenhang mit dieser Definition von Schwellenwerten stehen auch die entwickelten Störfallerfassungsnetze. Diese dienen dann ebenso wie die hier zusammengestellten Verkehrsbeeinflussungsmaßnahmen-Kataloge, die die Zuordnung von Steuerungsmaßnahmen zu definierten Standardstörfällen enthalten, als Grundlage für die drei Modelle zur Verkehrssteuerung. Die konkrete Übertragung der theoretischen Annahmen wurden am Beispiel der nördlichen Zu- und Abfahrt der AS Stellingen (BAB A 7) unter Einbeziehung des umliegenden Stadtstraßennetzes in Hamburg vorgenommen. Zur Analyse einiger Störfälle mit und ohne Einsatz von geeigneten Verkehrsbeeinflussungsmaßnahmen ist das an der TU Berlin entwickelte Simulationsmodell SIMNET verwendet worden. Die Simulationsergebnisse für die Steuerung "Abfahrt" deuten bei allen untersuchten Steuerungsversionen darauf hin, daß durch die Aktivierung der Steuerung der Störung an Intensität und Dauer genommen wird. Dieser insgesamt bessere Verkehrsablauf im Umfeld der Abfahrt ist durch den Einsatz der Maßnahmen (einzeln bzw. kombiniert): Freigabezeitmodifikation und Wechselwegweisung erreicht worden. Der Einsatz der Steuerung "Zufahrt" führt zu ähnlichen Simulationsergebnissen. Auch hier üben die untersuchten Maßnahmen: Wechselwegweisung und Spurwechselempfehlung mit Hilfe etwas veränderter Spurlenkungstafeln einen positiven Einfluß auf das Verkehrsgeschehen im Untersuchungsnetz aus.