Detailergebnis zu DOK-Nr. 36277
Verkehrslenkungssystem Dernbacher Dreieck und Autobahnkreuz Koblenz - Überprüfung und Bewertung
Autoren |
S. Krause H.J. Kayser |
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Sachgebiete |
6.7 Verkehrslenkung, Verkehrssteuerung, Telekommunikation |
Forschung Straßenbau und Straßenverkehrstechnik (BMV, Bonn) H. 491, 1986, 91 S., zahlr. B, T, Q
Die Verkehrslenkungsanlage Dernbach/Koblenz nimmmt unter Berücksichtigung der verkehrlichen Gegebenheiten im Autobahnnetz zwischen Koblenz und Köln eine Optimierung des Verkehrsablaufs in Richtung Norden nach bestimmten Kriterien vor. Hierzu wird eine Kurzzeitprognose der Verkehrsbelastung entlang der beiden Autobahnen BAB A 3 und BAB A 61 erstellt. Die vorliegende Untersuchung beurteilt sowohl Hard- als auch Software der Anlage, die Abbildungsqualität der Kurzzeitprognose, die resultierenden Steuerentscheidungen, die Befolgung von Umleitungsempfehlungen durch den Kraftfahrer sowie die Wirtschaftlichkeit des Gesamtsystems. Umfangreiche Auswertungen und Messungen haben ergeben, daß der Einschleifendetektor den Anforderungen einer großräumig arbeitenden Wechselwegweisungsanlage genügt. Auch die übrigen gerätetechnischen Komponenten arbeiten zufriedenstellend. Mit einer Gegenüberstellung von prognostizierten Verkehrsstärken und Meßwerten wurde die Abbildungsqualität der Kurzzeitprognose untersucht. Es zeigte sich, daß der Zeitpunkt des Eintretens von Überlastungserscheinungen auch über längere Strecken gut vorausgesagt werden konnte. Die Betrachtung der Steuerparameter macht deutlich, daß die Annahmen, die zur Darstellung der Straßennutzerkosten in die RAS-W aufgenommen wurden, nicht unmittelbar in ein Steuermodell übernommen werden sollten. Die Befolgung von Umleitungsempfehlungen wurde mit mehreren sehr detaillierten Verfahren sowie umfangreichen Messungen untersucht. Hieraus ergab sich für einen Zeitraum von mehreren Jahren, daß die Umleitungsempfehlungen von 10 bis 15 % aller Kraftfahrer befolgt werden, die an einem Beeinflussungspunkt vorbeifahren. Dabei beträgt die Befolgungsquote einzelner Zielgebiete bis zu 40 %. In einer Kosten-Nutzen-Analyse wird die Effizienz des Gesamtsystems untersucht. Zur Nutzenentwicklung wurde ein Verfahren entwickelt, daß den Verkehrsablauf mit einer Simulation unter Einbeziehung der Meßwerte des Erfassungsystems nachbildet. Wirtschaftliche Vorteile durch Umlenkungsmaßnahmen konnten nachgewiesen werden. Das Verkehrslenkungssystem mit additiver Wechselwegweisung am AD Dernbach und am AK Koblenz kann die ihm zugedachte Aufgabe im Netz erfüllen.