Detailergebnis zu DOK-Nr. 36291
Straßenverkehr und Luftverschmutzung (Orig. franz.: Trafic routier et pollution atmosphérique)
Autoren |
P. Riedwyl |
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Sachgebiete |
6.9 Verkehrsemissionen, Immissionsschutz |
Straße und Verkehr 74 (1988) Nr. 3, S. 152-159, 12 B
Der Beitrag beschäftigt sich mit der von der Schweizer Bundesregierung am 10.09.1986 erlassenen Luftreinhaltungsverordnung, nach der die durch Kohlenwasserstoffe und Stickstoffe verursachte Luftverschnmutzung auf die Belastungsgrenzwerte von 1960 reduziert werden soll, die durch Schwefeldioxyd verursachte Verschmutzung auf die Grenzwerte von 1950. Ab 1995 dürfen diese Werte nicht mehr überschritten werden. Ausgehend von den Ge- und Verboten dieser Verordnung analysiert der Autor die Ursachen der Luftverschmutzung - neben dem Verkehr (38 %) auch erhebliche Belastungen durch Industrie (50 %) und Privathaushalte (12 %) -, zeigt die bereits erzielten Erfolge bei der Entlastung der Luft von Blei durch Verwendung bleifreier Kraftstoffe - der Wert liegt 1988 (350 t/a) schon unter dem Wert von 1960 (550 t/a) -, weist auf den geschwindigkeitsabhängigen Schadstoffgehalt der Kfz-Abgase hin - so liegt z.B. der Stickstoffausstoß von Lkw bei 40 kleiner gleich V kleiner gleich 60 km/h am niedrigsten (zwischen 11 und 14 g/km) bei V = 30 km/h liegt er zwischen 13 und 14 g/km, bei V = 100 zwischen 15 und 25 g/km -, zeigt die motorabhängigen Fakten - 140 PS liefern 11,96 g/kWh No Index x (Maximum), 280 PS liefern 9,30 g/kWh (Minimum), 370 PS: 11,06 g/kWh No Index x - und erläutert die Maßnahmen, die für die Erzielung der reduzierten Grenzwerte erforderlich sind. Besonders hervorgehoben wird die Bedeutung des Katalysators bei den Pkw-Motoren: 1987 rechnete man noch damit, daß z.B. die Stickstoffbelastung der Luft zu 45 % von den Pkw verursacht wird (25 % von Lkw, 25 % von der Industrie, 5 % von den Haushalten), für 1995 prognostiziert man den Verursacheranteil der Pkw zu 23 % (36 % Lkw, 35 % Industrie, 6 % Haushalte). Ein Vergleich des Stickstoffgehaltes der Luft (Mü g/Kubikmeter) verschiedener Großstädte und besonders situierter Orte gibt weitere Anhalte für den zukünftigen Handlungsbedarf: Los Angeles 1983: 83, Frankfurt 1985: 75, New York 1983: 70, Genf 1986: 62, Zürich 1985: 60, Paris 1983: 56, Basel 1985: 48, Sylt 1983: 9. Der schweizer Schwellenwert für den Schutz der Bevölkerung wird mit 40-50 Mü g/Kubikmeter Stickstoffgehalt angegeben.