Detailergebnis zu DOK-Nr. 36327
Wegerechnungen für Straßen
Autoren |
K.H. Holocher |
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Sachgebiete |
2.3 Wegekosten |
Darmstadt: Verlag Tetzlaff, 1988, 228 S., 1 B, zahlr T, Q (Giessener Studien zur Transportwirtschaft und Kommunikation H. 3)
Frage: Deckt der Kfz-Verkehr in der Bundesrepublik die ihm zuzurechnenden Wegekosten? Antwort: Ja, er hat sie gedeckt und wird sie auch weiter decken. Methodisch hat Holocher nach eingehender Diskussion der betriebs- und volkswirtschaftlichen Ansätze auch die finanzwirtschaftliche Wegerechnung gewählt, also die Gegenüberstellung von budgetwirksamen Ausgaben, relativiert um einen alternativen Staatsanteil für verteidigungs-, raumordnungs-, regional- und verteilungspolitischen Zielsetzungen von 20 bzw. 25 % und Einnahmen (Sonderabgaben der Nutzer) von 1950 bis 1984. Danach lagen die jährlichen Einnahmen bis 1965 unter, danach durchweg über den Ausgaben. Über den gesamten Zeitraum kumuliert ergibt sich ein Ausgabendeckungsgrad von 130 % (bei 20 % Staatsanteil) und 138 % (bei 25 %). Die Aufzinsung der jährlichen Werte auf einen Bezugszeitpunkt führt zu einem kumulierten Überschuß von 153 bzw. 214 Mrd. DM. Für 1984 hat Holocher auch eine fahrzeugkategoriale Rechnung durchgeführt, schwere Fahrzeuge werden dabei nach AASHO-Road-Test belastet. Ergebnis: Mehr oder weniger deutliche Überdeckung bei Pkw, Bussen und Motorrädern sowie den Lkw als Gesamtgruppe, bei Satteleinheiten und Anhängern decken allerdings nur die leichteren die Ausgaben. Der niedrigste Deckungsgrad mit unter 50 % ergibt sich für ausländische Fahrzeuge. Das Buch ist ein historisches und methodisches Kompendium empirischer Wegerechnungen (Straße).