Detailergebnis zu DOK-Nr. 36339
Modellprojekt Tempo 30 in Darmstadt - Befragungen von Haushalten und Betrieben (FP 8345)
Autoren |
P. Müller H. Görg A. Ratschow |
---|---|
Sachgebiete |
5.3.3 Verkehrsberuhigung, Umfeldverbesserung |
Darmstadt: Institut Wohnen und Umwelt (IWU), 1988, 74 S., Anhang, 4 B, zahlr. T
Die Stadt Darmstadt hat 1984 zwei Modellversuche zur Einführung von Tempo 30 in Wohngebieten gestartet: Im Martinsviertel-West wurde Tempo 30 durch Beschilderung verbindlich eingeführt, in Bessungen wurde durch Öffentlichkeitsarbeit auf die freiwillige Einhaltung von 30 km/h hingewirkt. Anhand von Vorher-/Nachher-Befragungen sollten subjektive Meinungen der Bewohner bzw. der Betriebe zu den Maßnahmen erkundet werden. Die Befragung von rund 5 % der Bewohner ergab: Die Maßnahme wurde vor dem Modellversuch positiver beurteilt als nachher: jeder zweite spricht sich für Geschwindigkeiten kleiner 50 km/h aus; es werden mehr Kontrollen und höhere Strafen verlangt; die einfachen Umgestaltungsmaßnahmen (Martinsviertel-West) werden als unzureichend angesehen; Verkehrsverdrängungen sind nicht eingetreten; die vorher hohen Erwartungen in bezug auf positive Entwicklungen (z.B. langsameres Fahren, angenehmeres Wohnen, verstärkte Nutzung des Straßenraumes) gehen nachher sehr deutlich zurück. Die Befragung von 37 kleinen Betrieben ergab: Nur die Hälfte hatte die Maßnahme bemerkt; 50 % beurteilten sie positiv und 75 % schlossen nachteilige Wirkungen auf die Belieferung aus. Objektive Messungen (z.B. Geschwindigkeit, Unfälle) gehörten nicht zum Programm.