Detailergebnis zu DOK-Nr. 36368
Probleme des Güterverkehrs in Städten - Teil 1, 2, 3 (Orig. niederl.: Problemen van het goederenvervoer in steden - Deel 1, 2, 3)
Autoren |
W. Brouwer F. Visser |
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Sachgebiete |
5.21 Straßengüterverkehr |
Verkeerskunde 39 (1988) Nr. 1, S. 15-18, 3 B / Verkeerskunde 39 (1988) Nr. 2, S. 64-67, 3 B, 3 T / Verkeerskunde 39 (1988) Nr. 3, S. 108-111, 3 B, 1 T
Das Verkehrs- und das Wirtschaftsministerium ließen untersuchen, ob dem Güterverkehr in Städten im Verhältnis zu Verkehrsberuhigung und zum öffentlichen Nahverkehr nicht zu wenig Aufmerksamkeit geschenkt wurde, da zunehmend Klagen laut wurden. Der Untersuchung lag folgendes Modell zugrunde: Bei Kostenerhöhung infolge längerer Fahrzeit und durch zusätzlichen Personaleinsatz wird von bestimmten Grenzkosten an die Organisation geändert (z.B. andere Belieferungszeiten); erst als letzte Maßnahme wird der Standort verändert. Befragungen von Spediteuren ergaben: Die Haltezeiten (4 bis 16 %) hielten sich in Grenzen; die Geschwindigkeiten entsprechen denen des ÖPNV und sind als normal anzusehen; Umwegfahrten kommen selten vor; Zeitverluste bei der Parkplatzsuche sind begrenzt, weil häufig illegal geparkt wird (ohne finanzielle Folgen). Simulationen ergaben Aufschluß über Beschränkungen in Fußgängerzonen: Begrenzungen der Lieferzeiten haben Einfluß auf die Kosten, insbesondere dann, wenn sie mit Längen- und/oder Gewichtsbeschränkungen verbunden sind. Wenn außerdem die Kunden die Anlieferzeit stark einschränken (z.B. bei Frischgemüse nicht vor 7.00 Uhr und nicht nach 9.30 Uhr), wachsen die Kosten noch stärker an. Diskussionen mit Spediteuren hatten folgende Ergebnisse: Der Trend geht zu immer größeren Fahrzeugen und größeren Warenmengen je Adresse; Verringerung der Lagerhaltung in den Geschäften; Einsatz von einheitlichen Fahrzeugen bzw. von auf die Situation abgestimmten Fahrzeugen; das Verhältnis geschäftseigener Fahrzeuge: Spedition wird sich nicht stark verändern. Insgesamt wurde festgestellt, daß insbesondere die Beschränkung der Anlieferzeiten Einfluß auf die Kosten hat (wesentlich höhere Kosten z.B. dann, wenn die Zu- und Ausfahrt aus Fußgängerzonen schon um 11.00 Uhr schon durch Poller usw. unterbunden würde). Beschränkungen der Fahrzeugabmessungen und -gewichte, verstopfte Zufahrtstraßen, Umwege (bei Einbahnsystemen oder Einteilung der Innenstädte in Sektoren) und Manövrierzeiten gelten als weniger problematisch. Es wird erwartet, daß in Zukunft mehr kleinere und wendigere Kfz eingesetzt werden. Zur Lösung der Probleme im Lieferverkehr wird empfohlen, bei den Gemeinden besondere Ansprechstellen für Spediteure und Einzelhändler einzurichten.