Detailergebnis zu DOK-Nr. 36385
Messung der Richtcharakteristik des Straßenverkehrslärms
Autoren |
G. Rauscher |
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Sachgebiete |
6.9 Verkehrsemissionen, Immissionsschutz |
Schriftenreihe Straßenforschung (Wien) H. 343, 1988, 160 S., zahlr. B, T, 15 Q
In verschiedenen internationalen Richtlinien und Publikationen wird davon ausgegangen, daß die Schallausbreitung des Straßenlärms von der isotopen Ausbreitung in Form einer Zylinderwelle (bei Betrachtung der Straße als Linienschallquelle) zum Teil beträchtlich abweicht, wobei stark unterschiedliche Angaben über den Verlauf der Isophonen zu finden sind. Durch umfangreiche Messungen an Straßen in verschiedenen Dammlagen und in ebener Lage wurde überprüft, inwieweit Abweichungen von der zylindrischen Ausbreitung tatsächlich auftreten und auf welche Einflüsse diese Abweichungen zurückzuführen sind. Aus den Meßergebnissen können folgende Schlüsse gezogen werden: Der Straßenlärm weist eine ausgeprägte Richtcharakteristik auf. Wenn Meteorologie, bodennahe Einflüsse und Schirmwirkungen keine wesentliche Rolle spielen, ist die von Ullrich experimentell ermittelte Formel, die eine zusätzliche, vom Abstrahlwinkel abhängige Korrektur vorsieht, eine gute Näherung für die Richtcharakteristik des A-bewerteten energieäquivalenten Dauerschallpegels des Straßenlärms. Unter bestimmten Bedingungen kann mit Modifikationen dieser Formel eine noch bessere Anpassung an die tatsächliche Ausbreitungscharakteristik erreicht werden. Bodennahe, ausbreitungsdämpfende Einflüsse und meteorologische Einflüsse können aber die Schallausbreitung sehr stark beeinflussen. In diesen Fällen ist der Einfluß der Richtcharakteristik der Schallquelle auf den Verlauf der Isophonen geringer als der Einfluß der bodennahen Dämpfung oder der Einfluß der meteorologischen Gegebenheiten (im wesentlichen Windeinfluß). Bei stark befahrenen Autobahnen mit mehreren Fahrstreifen tritt eine zusätzliche Minderung des Schallpegels in größeren Entfernungen auf, deren Ursache nicht eindeutig geklärt werden konnte, die aber vielleicht durch verschiedene Abschirmmechanismen bewirkt wird. Messungen der Schallemission von Straßen sollen grundsätzlich in größerer Höhe über der Fahrbahn (mind. 4 m) und bei Mitwind erfolgen.