Detailergebnis zu DOK-Nr. 36422
Zur Anwendbarkeit von Zufahrtdosierungen (Orig. niederl.: Toepasbaarheid van toeritdosering)
Autoren |
J.A.C. van Toorenburg |
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Sachgebiete |
5.3.2 Verkehrssystem-Management 6.7 Verkehrslenkung, Verkehrssteuerung, Telekommunikation |
Verkeerskunde 40 (1988) Nr. 6, S. 284-287 u. S. 289, 3 B, 4 Q
Als Zufahrtdosierung wird die zeitweise Sperrung/Beschränkung der Auffahrt auf eine Autobahn verstanden, wenn diese überlastet ist oder wenn eine Überlastung droht. Zufahrtbeschränkungen werden wie folgt begründet: Eine Straße, die ohne Störungen funktioniert, bringt mehr Vorteile als eine Straße, die so stark belastet ist, daß die Fahrzeuge kaum noch vorankommen; daher ist es besser, den zufahrenden Verkehr so zu dosieren, daß Haupt- und Nebenstrom aufeinander abgestimmt werden und Störungen minimal bleiben. Allerdings werden durch Zufahrtbeschränkungen keine Wunder bewirkt, da die zusätzlich geschaffene Kapazität "nur" bei 5 bis 10 % liegt. Immerhin kann aber bei üblichen Stausituationen durch eine Kapazitätserhöhung um 5 % die Wartezeit insgesamt um bis zu 40 % abgebaut werden. Bei längeren Engpässen kommt eine Kombination von Zufahrtbeschränkungen mit verkehrsbeeinflussenden Maßnahmen auf der Hauptstrecke infrage. Es ist daher durchaus denkbar, daß solche, nicht allzu kostenintensive Maßnahmen für Autobahnen in der Randstadt Holland vorgesehen werden, um die Ausnutzung der vorhandenen Infrastruktur zu optimieren. Die praktische Anwendung von solchen Dosiersystemen wird zur Zeit am Beispiel des Coentunnels in Amsterdam vorbereitet. Es wird jedoch noch einige Zeit dauern, bis solche Systeme in größerem Umfang eingesetzt werden können. Auch die Kraftfahrer werden sich noch daran gewöhnen müssen, daß plötzlich mitten auf der Zufahrt eine Lichtsignalanlage steht, die rot zeigt.