Detailergebnis zu DOK-Nr. 36438
Kleine Säugetiere an Autobahnen - Teil 1: Ergebnisse der Erhebungen, Bestandsaufnahmen und Untersuchungen (FA 29/80) (Orig. franz.: Petits mammifères et autoroutes - Partie 1: Résultats des enquêtes, recensements et études (FA 29/80)
Autoren |
J.-D. Bourquin A. Meylan |
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Sachgebiete |
5.7 Landschaftsgestaltung, Ökologie, UVP, Auswirkungen des Klimawandels |
Bundesamt für Straßenbau (Bern) H. 117, 1986, 112 S., 16 B, 13 T, zahlr. Q
Die Studie ermittelt an Autobahnen der Westschweiz in den Jahren 1979-83 die hauptsächlich vertretenen Nagetierarten, untersucht die von ihnen hervorgerufenen Schäden und gibt grundsätzliche Empfehlungen für Vorbeuge- und Bekämpfungsmaßnahmen. Die faunistischen Erhebungen konzentrieren sich auf Mäuse. Die Feldmaus erreicht auf extensiv gepflegten Rasenflächen, die ihnen gute Deckung gewähren, sehr große Populationen. Sie lebt vegetarisch und schädigt die Kräuterdecke durch Fraß und Verwühlen. Junge Gehölze werden durch Abnagen der Rinde an der Basis in erheblichen Umfang geschädigt. Die Wühlmaus ist ebenfalls ein Pflanzenfresser, der ein unterirdisches Gangnetz gräbt und von dort aus krautige Pflanzen und Wurzeln von Gehölzen oft radikal abfrißt. Der Boden wird gelegentlich so stark durchwühlt, daß durch eintretendes Wasser Erosionsschäden entstehen. Die Wühlmaus bevorzugt allerdings tiefgründige Böden. Ähnliche Bodenvoraussetzungen begünstigen auch den Maulwurf, der als Fleischfresser vorwiegend Regenwürmer und Insektenlarven verzehrt und ebenfalls weite Gangsysteme gräbt und unterhält. Seine Schädlichkeit begrenzt sich auf diese Lockerung des Erdreichs. Erdmaus, Spitzmaus und Rötelmaus kommen nicht so häufig vor und verursachen keine nennenswerten Schäden. Hausmaus und Ratte werden nur sporadisch angetroffen. Ihre Schädlichkeit erstreckt sich vorwiegend auf das Benagen technischer Einrichtungen (Kabelisolierungen, Schläuche). Zur Reduzierung der Schäden ist es erfoderlich, die Risikozonen zu erkennen, die Schadursachen durch Vorbeugung zu verringern, die Entwicklung der Schädlingspopulation zu überwachen und erst dann eine gezielte Bekämpfung vorzunehmen. Regelmäßiges kurzes Mähen mit Entnahme des Mähguts wirkt einer Ausbreitung der Feldmaus entgegen. Ein Bereich flachgründigen Bodens hemmt die Grabetätigkeit der Wühlmaus und des Maulwurfs. Der verstärkte Besatz von Greifvögeln an Straßen kann hingegen das explosive Vermehren von Feldmäusen kaum verhindern. Eine Bekämpfung der Feldmaus mit Giftködern ist vornehmlich im Herbst und Winter erfolgversprechend.