Detailergebnis zu DOK-Nr. 36455
Determinanten des Bedarfs an Straßen
Autoren |
W. Hanko T. Heinze A. Taudes |
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Sachgebiete |
0.2 Verkehrspolitik, Verkehrswirtschaft 5.17 Bewertungsverfahren (Wirtschaftlichkeitsuntersuchungen) |
Schriftenreihe Straßenforschung (Wien) H. 341, 1988, 113 S., zahlr. B, T, Q
Es wurde ein auf dem Raum-Zeit-Ansatz basierendes Planungsinstrument entwickelt, mit dem Entscheidungen über Straßenbauten besser als bisher empirisch abgestützt werden können. Dabei ging es vor allem darum, die Handlungsrestriktionen und -optionen der Menschen in Raum und Zeit zu berechnen und den Ansatz im Hinblick auf EDV-Nutzung und nutzwertanalytische Entscheidungskriterien weiterzuentwickeln. Mit dem Modell STTS (Spacing Time - Timing Space) wurden Aktivitätsprogramme in vorgegebenen Variationen verkehrsrelevanter Infrastruktur (Szenarien) simuliert und die Wirksamkeit einzelner Szenarien im Hinblick auf ausgewählte Zielkriterien berechnet. Die in den Szenario-Simulationen vorgenommenen Bewertungen von Straßenbauvorhaben ergaben neben Hinweisen auf die strukturelle und räumliche Validität des Modells STTS auch Hinweise auf die Wirksamkeit dieser möglichen Straßenbaumaßnahmen im Gesamtnetz. Ausgehend von der These, daß die Bedarfsdeterminanten für Straßenbauinvestitionen nicht unabhängig von anderen raumzeitlichen Infrastrukturmaßnahmen sind, lautete eine wichtige Frage, ob so unterschiedliche Maßnahmen wie 1. Verkehrsinvestitionen, 2. zeitorganisatorische Regelungen bei Urlaubs-, Arbeits- und Öffnungszeiten und 3. Standortentscheidungen durch die gleichen Maßzahlen erfaßbar und so vergleichend bewertbar sind. Mit dem durch STTS verfügbaren Instrumentarium ist es gelungen, die Wirksamkeit von Einzelmaßnahmen und Maßnahmebündeln aus den drei genannten Bereichen anhand von empirienahen Tests vergleichend zu bewerten. Diese Tests lassen auch darauf schließen, daß zeitpolitische Maßnahmen bezüglich ihrer mit STTS-Kriterien erfaßten Wirksamkeit auf den individuellen raumzeitlichen Handlungsspielraum häufig straßenbaupolitischen und standortpolitischen Maßnahmen überlegen sind; es wird daher empfohlen, den Raum-Zeit-Ansatz in der Planungspraxis anstelle einer ausschließlich straßenspezifischen Beurteilung des Straßenbedarfs anzuwenden.