Detailergebnis zu DOK-Nr. 36466
Welche Konsequenzen erfordert die Bevölkerungsentwicklung von der Verkehrspolitik?
Autoren |
G. Höhn |
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Sachgebiete |
5.3 Stadtverkehr (Allgemeines, Planungsgrundlagen) 6.2 Verkehrsberechnungen, Verkehrsmodelle |
in: Verkehr 2000 - Perspektiven kommunaler Verkehrspolitik. Bonn: Demokratische Gemeinde, 1987, S. 21-47, 3 B, 10 T
86 % aller Gemeinden in der Bundesrepublik haben weniger als 10.000 Einwohner. Nur 5,8 % aller Gemeinden haben 20.000 und mehr Einwohner. Das muß zur unterschiedlichen kommunalen Verkehrspolitik führen. Die demografischen Studien zeigen, daß bedingt durch den sich verändernden Altersaufbau und infolge der geringeren Gesamtmenge der Bevölkerung mit einer abnehmenden Tendenz der Verkehrsnachfrage zu rechnen ist. Alle verkehrsbezogenen demografischen Einzeldaten werden auf das Jahr 2000 projiziert. Wichtig dabei sind: abnehmende Geburtsraten, unterschiedliche Mobilitätsraten in ländlichen Gebieten und in verdichteten Räumen sowie die sich ändernden Wegezwecke. Die demografischen Daten werden insbesondere hinsichtlich der Auslastung des ÖPNV untersucht. In Verdichtungsräumen mit günstiger Arbeitsmarktlage wird das ÖPNV-Aufkommen konstant bleiben. In altindustriellen Regionen wird sein Abnehmen nicht ausgeschlossen. In ländlichen Räumen wird eine Minderung des Aufkommens ziemlich sicher erwartet. Die demografische Entwicklung zwingt die kommunale Verkehrspolitik, ihr eigenes Ziel als Mittel zur Erreichung des kommunalen Gesamtzieles festzulegen. ÖPNV-Unternehmen müssen von ihren Eigentümern präzise Vorgaben erhalten. Viele Ziele sind denkbar. Auch solche, die Defizite des ÖPNV erklärbar und hinnehmbar machen. Defizitabdeckung ohne Kontrolle ist nicht durchhaltbar. Bei abnehmender Bevölkerung sind zunehmende Beförderungskapazitäten als Folgekosten zu werten. Da der ÖPNV für die Kernstädte und ihr Umland unverzichtbar ist, muß die Politik bezüglich der Nutzbarkeit von Pkw überprüft werden. Parkraumrationierung ist ein Mittel der Kommunen.