Detailergebnis zu DOK-Nr. 36468
Verkehrsentwicklung und Verkehrsmittelwahl
Autoren |
G. Steierwald |
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Sachgebiete |
6.2 Verkehrsberechnungen, Verkehrsmodelle |
in: Straßenverkehr und Umwelt. Stuttgart: Innenministerium Baden-Württemberg, 1988, S. 33-44
Dafür, daß die Entwicklung des Straßenverkehrs seit Ende des 2. Weltkrieges ohne Sprünge verläuft und daß in der Bundesrepublik Deutschland mit einem Sättigungsgrad von über 500 Pkw/1.000 Einwohner zu rechnen ist, werden sieben verschiedene Gründe angegeben und untersucht, wie weit sie Möglichkeiten der Verlagerung vom IV zum ÖV in sich bergen. Die aufgezeigte demographische Entwicklung spricht gegen solche Verlagerungen. Der größer werdende Anteil der älteren Bevölkerung wurde dabei allerdings nicht behandelt. Flächenhafte Siedlungsstrukturen mit Entleerung der Kernbereiche benachteiligen den ÖV. Die Verselbständigung der Frauen führt zu ihrem Umsteigen vom ÖV zum IV. Eine Benzinpreiserhöhung um 10 Pfg/Liter belastet den Pkw-Besitzer durchschnittlich nur mit 10 DM/Monat. Der Neu- und Ausbau des ÖV kann unter optimalen Bedingungen den IV um 10 % entlasten bei einer dadurch erreichbaren Verdoppelung des ÖV-Anteils. Parkraumbeschränkungen treffen nur den öffentlichen Verkehrsraum, der nur 10 % aller Stellflächen im Kernbereich ausmacht. Beschleunigungsmaßnahmen zum Abbau des großen IV-Zeitvorsprungs sind unentbehrlich. Die Substitution des IV durch Rad- und Fußgängerverkehr ist über den vorhandenen Anteil von 3 % der Verkehrsleistung kaum zu erhöhen. Alle Bemühungen zur Verkehrsverlagerung sind notwendig. Die Umwelt ist jedoch nur durch eine umweltgerechte Planung und eine bessere Fahrzeugtechnik zu erreichen.