Detailergebnis zu DOK-Nr. 36482
Das erste Betriebsjahr des Gebührenringes um Bergen, Norwegen (Orig. engl.: The toll ring in Bergen, Norway the first year of operation)
Autoren |
O.I. Larsen |
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Sachgebiete |
6.7 Verkehrslenkung, Verkehrssteuerung, Telekommunikation |
Traffic Engineering + Control 29 (1988) Nr. 4, S. 216-222, 3 B, 2 T
In Bergen, mit 200.000 Einwohnern Norwegens zweitgrößte Stadt, werden - ähnlich wie in Singapur - für Fahrten in die Innenstadt von Montag bis Freitag in der Zeit von 6 - 22 Uhr Gebühren erhoben. An den Hauptzufahrtsstraßen sind 6 Gebührenstellen errichtet worden, die seit 2. Januar 1986 in Betrieb sind. Weil die Innenstadt auf einer Halbinsel liegt, war es möglich, mit nur 6 Stellen eine fast völlige Abriegelung der Innenstadt zu erreichen. Die Betriebskosten beliefen sich im ersten Jahr auf 7 Mio. Kronen, die Gesamteinnahmen betrugen 42 Mio. Kronen, der Gewinn demnach 35 Mio. Kronen. In einer Vor-/Nach-Studie wurde untersucht, wie die Erhebung von Gebühren das Fahrverhalten beeinflußt hat. Zwar wurde ein Rückgang der Fahrten in die Innenstadt registriert, der erwartete höhere Besetzungsgrad der Fahrzeuge konnte jedoch nicht nachgewiesen werden. Im Laufe des Jahres konnte eine zunehmende Akzeptanz für diese Gebührenerhöhung registriert werden. Besondere Überlegungen politischer Art waren erforderlich, weil in Norwegen aus rechtlichen Gründen Gebühren nur zur Finanzierung von Straßenprojekten, nicht jedoch zum Zwecke der Reduzierung des Verkehrs erhoben werden dürfen.