Detailergebnis zu DOK-Nr. 36537
Verkehrsmittelwahl als Reaktion auf ein Angebot
Autoren |
H. Verron |
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Sachgebiete |
6.2 Verkehrsberechnungen, Verkehrsmodelle |
Schriftenreihe des Instituts für Verkehrsplanung und Verkehrswegebau, Technische Universität Berlin H. 20, 1986, 316 S., zahlr. B, T, Q
Die Forschung zur Verkehrsmittelwahl hat sich seit Mitte der 70-er Jahre verstärkt psychologischen Erklärungsansätzen zugewandt. Die vorliegende Arbeit knüpft hieran an und zeigt, daß die Einstellungstheorie zur Aufklärung der Abhängigkeit der Verkehrsmittelwahl von den Bedingungen der Verkehrsbedienung gewinnbringend herangezogen werden kann, wenn die Einstellung zum Verkehrsmittel als zusammenfassende Kenntnis über die Nützlichkeit des Verkehrsmittels interpretiert wird. Die Bedeutung wahrnehmungs- und entscheidungstheoretischer Aussagen für die Aussagekraft von Verkehrsmittelwahlmodellen wird herausgearbeitet. Des weiteren wird das in der Einstellungspsychologie verwendete Konzept der Verhaltensintention auf seine Aussagekraft in bezug auf die Verkehrsmittelwahl hin empirisch überprüft, wobei das Konzept der Intention dem Ansatz der "Stated Preferences" entsprechend zur bedingten Intention erweitert wird. Die empirische Untersuchung stützt sich auf eine Befragung von 440 Berufstätigen, die angeben, ob sie unter verschiedenen, jeweils genau beschriebenen Bedingungen die öffentlichen Verkehrsmittel oder das Auto für die Fahrt zur Arbeit wählen würden. Die Ergebnisse der Untersuchung weisen die Methode als maßnahmenempfindlich aus und zeigen, daß aus den Angaben zur Verhaltensintention brauchbare Aussagen zur Verkehrsmittelwahl gewonnen werden können. Intentionsangaben liefern beispielsweise verläßliche Aussagen über die relative Reaktionsbereitschaft der Nutzer auf unterschiedliche Planungmaßnahmen und damit über die relative Bedeutung dieser Maßnahmen. So ist die untersuchte Methode zum Einsatz in der Planungsvorbereitung gut geeignet.