Detailergebnis zu DOK-Nr. 36553
LISB Forschungsvorhaben "Leit- und Informationssystem Berlin" - Zwischenbericht
Autoren |
G. Hoffmann J.M. Sparmann R. von Tomkewitsch |
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Sachgebiete |
6.7 Verkehrslenkung, Verkehrssteuerung, Telekommunikation |
Straßenverkehrstechnik 32 (1988) Nr. 4, S. 124-127, 5 B
In Berlin wird ein neuartiges Verkehrsleit- und Informationssystem erprobt. An 240 Kreuzungen sind Infrarotsender und -empfänger (Baken) montiert, die in 700 entsprechend ausgerüstete Fahrzeuge optisch und akustisch Leitempfehlungen übertragen, damit die Fahrer ihre Ziele unter Berücksichtigung der prognostizierten Verkehrssituation auf dem schnellsten Wege erreichen. Mit diesem Versuch sollen die Folgen des ständig wachsenden Kraftfahrzeugverkehrs (Flächenbedarf, Staus, Unfälle, Immissionen) ohne wesentlichen Straßenneubau vermieden bzw. minimiert werden. Das soll u.a. durch Eingriffe in die Verkehrssteuerung wie etwa durch automatische Korrektur unausgewogener Grünzeiten geschehen. Das Gesamtsystem besteht aus den Fahrzeugausstattungen, den Ergänzungen bestehender Verkehrssignalanlagen durch Infrarotsender und -empfänger sowie der Bakensteuerung in den örtlichen Verkehrsschaltgeräten und aus einem zentralen Verkehrsleitrechner. Bevor ein Fahrzeug startet, gibt der Fahrer die Koordinaten seines Zieles in sein Bordgerät ein. Sobald er eine Bake passiert, beginnt die Leitphase. Richtungspfeile im Anzeigegerät im Auto geben ihm die zu fahrende Richtung an. Der Kern des Systems ist die verkehrsabhängige Reisezeitmessung zwischen Quelle und Ziel der Fahrt. Für ortsfremde Fahrer sind zusätzliche Untersuchungen vorgesehen. Der Versuch soll die technische Zuverlässigkeit des Systems prüfen und den Nachweis liefern, daß die dem System zugrunde liegende Leitstrategie, die auf Reisezeitmessungen aufbaut, praxistauglich ist. Ende 1989 soll der Versuch abgeschlossen sein.