Detailergebnis zu DOK-Nr. 36735
Perspektiven für den öffentlichen Personennahverkehr in Berlin
Autoren |
E. Wronski |
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Sachgebiete |
5.3.4 Öffentlicher Personennahverkehr |
Internationales Verkehrswesen 40 (1988) Nr. 4, S. 254-261, 4 B, 6 Q
Die Ergebnisse einer Haushaltsbefragung zur Verkehrsnachfrage im Personennahverkehr von Berlin (West) zeigen eine nur geringe Nutzung öffentlicher Verkehrsmittel von Pkw-Besitzern. Lediglich 11 v.H. aller im ÖPNV von Berlin (West) 1986 nachgefragten Fahrten wurden von "wahlfreien Verkehrsteilnehmern" (mit Pkw-Verfügbarkeit) unternommen. Eine Differenzierung hinsichtlich der drei Betriebsteile der Berliner Verkehrs-Betriebe (BVG) weist für die erst 1984 übernommene S-Bahn mit 17,1 v.H. den höchsten Anteil wahlfreier Verkehrsteilnehmer auf. Ausgehend von der Analyse des Verkehrsmarktes und der seit längerem in Schweizer Großstädten bestehenden hohen Nutzungshäufigkeit öffentlicher Verkehrsmittel wird das Prinzip der "vernünftigen Verkehrsmittelwahl" auch für den Berliner Personennahverkehr als erreichbares Ziel angesehen, um eine bessere Aufgabenverteilung zwischen dem ÖPNV und dem motorisierten Individualverkehr in Berlin zu realisieren. Diese Entwicklung müßte mit einem allgemeinen Einstellungswandel zum Automobil einhergehen. Die BVG muß sich bei der Gestaltung ihrer Qualitätskomponenten stärker auf die Wünsche wahlfreier Verkehrsteilnehmer ausrichten und mit einer speziellen Marketingkonzeption den häufigeren Umstieg auf Busse und Bahnen unterstützen. Anhand von 10 Thesen und Aussagen wird die zukünftige Rolle der BVG näher erläutert.