Detailergebnis zu DOK-Nr. 36958
Sicherheitsprobleme auf Radwegen - Verkehrspolitische Folgerungen aus neuen Untersuchungen
Autoren |
T. Bracher |
---|---|
Sachgebiete |
5.5 Radverkehr, Radwege |
Internationales Verkehrswesen 40 (1988) Nr. 5, S. 341-346, 5 B, 3 T, 11 Q
Der erwartete Sicherheitsgewinn bei der Anlage von Radwegen tritt häufig nicht ein. Auf straßenbegleitenden Radwegen werden hohe Unfallzahlen registriert. Berliner Untersuchungen belegen, daß Radfahrer auf Straßen mit Radwegen unter den dort bestehenden Bedingungen auch bei Berücksichtigung der Verkehrsmengen und der Unfallschwere im Mittel stärker an Unfällen beteiligt sind als auf Straßen ohne Radwege. Auf den Straßen mit Radwegen wird der überwiegende Teil der Unfälle durch Kraftfahrzeugführer beim Abbiegen an Kreuzungen oder Einfahrten verursacht. Auf Radwegen, die häufig schlechte Sichtbeziehungen zur allgemeinen Fahrbahn aufweisen und fahrdynamisch ungünstig trassiert sind, wiegen sich Radfahrer in falscher Sicherheit, während sich die günstigen Sicht- und Fahrverhältnisse auf Straßen ohne Radweg positiv auswirken. Aus Sicherheitsgründen sollte die radwegorientierte Planungsphilosophie überdacht werden, und auch bei vorhandenen Radwegen sollte künftig für Radfahrer die Benutzung der Fahrbahn zugelassen werden.