Detailergebnis zu DOK-Nr. 36968
Antizipatorische Steuerung im Regelkreis Fahrer - Fahrzeug
Autoren |
M. Mitschke |
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Sachgebiete |
5.10 Entwurf und Trassierung 14.0 Allgemeines (u.a. Energieverbrauch) |
Automobil-Industrie 33 (1988) Nr. 5, S. 485-492, 9 B, 7 Q
Bei normaler Fahrt auf Straßen mit Kurven regelt der Fahrer sein Fahrzeug wenig aus, er steuert hauptsächlich. Das bedeutet, kommt eine Kurve, dann wird der Fahrer nach Erfahrung sein Lenkrad um einen bestimmten Betrag einschlagen und zwar nicht erst dann, wenn die Kurve da ist, sondern schon früher vorausschauend und denkend, er lenkt - wie man sagt - "antizipatorisch". Die Übertragungsfunktion der "antizipatorischen Steuerung" wird in dieser Arbeit betrachtet. Danach sind die Daten dieser Übertragungsfunktion hauptsächlich von den Fahrzeugdaten abhängig und nicht von menschlichen Daten. Die Vorausschaulänge bzw. die Vorausschauzeit sowie die Schnelligkeit der Lenkbewegungen ausgedrückt durch Eigenfrequenzen und Dämpfungsmaße sind von der Fahrgeschwindigkeit abhängig. Weiterhin konnte gezeigt werden, daß diese Größen in einem engen Zusammenhang zu dem Verstärkungsfaktor und der Peak-Response-Time der Gierwinkelgeschwindigkeit stehen, die ihrerseits wiederum nach subjektiven Aussagen das Fahrverhalten eines Pkw gut beschreiben können. Danach ist zum ersten Mal ein Zusammenhang zwischen Fahrzeugkriterien und einer Fahrzeug-Fahrer-Betrachtung hergestellt worden mit dem Ergebnis: Ein Fahrzeug steuert gut, wenn T Index Psi max klein ist. Aus diesen Überlegungen ergibt sich aber auch, daß T Index Psi max und damit die Vorausschauzeit T Index p bzw. die Vorausschaulänge l Index p nicht zu klein werden dürfen, weil dann der Fahrer zu schnell lenken muß.