Detailergebnis zu DOK-Nr. 37105
Fahrbahnunebenheiten und Ermittlung der "Befahrbarkeit" (Orig. engl.: Pavement roughness and rideability field evaluation)
Autoren |
M.S. Janoff |
---|---|
Sachgebiete |
14.2 Ebenheit, Befahrbarkeit |
NCHRP Report H. 308, 1988, 48 S., zahlr. B, T, 7 Q
In einer vorherigen Pilotstudie und der hier beschriebenen Forschungsarbeit wurde in den USA nach einem Ersatz für den als überholt angesehenen present-serviceability-index PSI (bei uns ungenau übersetzt als "Befahrbarkeitsindex") gesucht. Ähnlich wie bei der Entwicklung des serviceability-Konzeptes wurde zunächst die "rideability" (auch "ride quality", nun wörtlich "Befahrbarkeit") durch repräsentative Gruppen von Straßenbenutzern subjektiv bewertet, dann mit den Meßergebnissen verschiedener Verfahren zur Erfassung der Unebenheiten im Längsprofil (Wirkgeräte, Profilometer) korreliert. Die besten Korrelationen auf allen untersuchten Bauweisen (bituminös, Zementbeton, halbstarr) ergaben sich mit einem aus Profilometermessungen abgeleiteten Profilindex PI, der ein Maß darstellt für die mittlere Abweichung des Profils von einer Null-Linie, ermittelt in einem ausgewählten Frequenzband (10-50 Hz bei 88 km/h). Ein wesentlicher Einfluß des bei der subjektiven Bewertung benutzten Fahrzeugs, des Wohnstaates, des Geschlechts, des Alters oder der Fachkenntnisse der Bewerter auf die Daten oder die Korrelationen war nicht erkennbar. Aus der sehr guten Korrelation zwischen der subjektiven "Befahrbarkeit" MPR und dem Profilindex PI wurde der Umkehrschluß gezogen, daß alleine aus der Erfassung des Längsprofils und der daraus erfolgten Ableitung des Profilindex PI eine "Befahrbarkeitszahl" RN errechnet werden kann als objektives Nutzerkriterium zur Bewertung des Straßenzustands. Da die bewertenden Straßenbenutzer auch angeben mußten, ob die von ihnen bewerteten Straßenabschnitte jeweils einer Erhaltungsmaßnahme bedürften, wurde ebenfalls eine need-for-repair-Zahl NR ermittelt, die angibt, welcher Prozentsatz von Bewertern bei welcher Befahrbarkeitszahl RN eine Erhaltungsmaßnahme für notwendig hält (z.B. im Mittel 73 % bei RN = 2). Beide Ergebnisse (Befahrbarkeit RN und Erhaltungserfordernis NR) werden, da bzw. obwohl sie auf dem subjektiven Empfinden der Straßenbenutzer basieren, als entscheidende Hilfe bei der Bewertung des Straßenzustands durch den Baulastträger angesehen und empfohlen.