Detailergebnis zu DOK-Nr. 37127
Die Anteile der Verkehrs- und Siedlungsflächen in der Bundesrepublik Deutschland - Eine Analyse der Flächenerhebung 1985 anhand von Ressortstatistiken
Autoren |
M. Schultz |
---|---|
Sachgebiete |
5.0 Allgemeines (Verkehrsplanung, Raumordnung) |
Straße und Autobahn 39 (1988) Nr. 11, S. 433-438, 1 B, 5 T, 8 Q
Über die Anteile an der Siedlungsfläche ist zu wenig bekannt. Irrtümliche Ausdeutungen und Fehldiagnosen über den Flächenbedarf sind häufig. Mit der Flächenerhebung 1985 liegen erstmals aus sechs Ländern, darunter Baden-Württemberg, genauere Angaben für den Flächenanteil der verschiedenen Nutzungsarten vor. Bei der Ermittlung wurden die Nutzungsarten Verkehr, Gebäude, Betriebe und Erholungsflächen unterschieden. Die Untersuchung dient zur Vorbereitung der für 1989 geplanten Flächenerhebung. Nach den bisherigen Erhebungen ergibt sich in Baden-Württemberg für die Nutzung von Straßen, Wegen und Plätzen ein Anteil von 45-50 %, der in der Regel nur für die örtlichen Anlieger Verkehrsbedeutung hat. Die Ermittlung für die Nutzungsarten Schienen- und Luftverkehr hat ergeben, daß je Strecken-km die Bundesfernstraßen weniger Flächenbedarf als der Schienenverkehr haben. Von den Zuwächsen der 80er Jahre entfällt mehr als die Hälfte der neuen Verkehrsflächen auf Feld- und Waldwege. Beim Vergleich der Anteile aus der Erhebung 1979 ist zu berücksichtigen, daß Wege schmäler als 5 m nicht zur Verkehrsfläche gerechnet wurden, während sie heute dazu gezählt werden. Es wird darauf hingewiesen, daß auch die 1989 geplante Erhebung keine volle Klarheit bringen wird, da die Methodik der Flächenerhebung noch nicht ihre endgültige Form gefunden hat. Aus raumordnerischen Überlegungen zum Landverbrauch wird festgestellt, daß Investitionen für den Luft- und Schienenverkehr die Ballungstendenz fördern, dagegen Investitionen für die übrige Infrastruktur, vor allem für den Straßenbau, die Telematik und die Energiewirtschaft die Tendenz zur Dekonzentration stärken.