Detailergebnis zu DOK-Nr. 37174
Vergleichende Trocken- und Naßprüfungen der Festigkeit von Gesteinskörnungen - Setzungs- und Kugelmühlenversuche
Autoren |
H. Vogler |
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Sachgebiete |
9.5 Naturstein, Kies, Sand |
Naturstein-Industrie 24 (1988) Nr. 7, S. 27-33, 9 B, 1 T, 6 Q
Die festigkeitsmindernde Einwirkung von Wasser auf Gesteine wird durch den Druckversuch am Würfel oder den Abriebversuch nach Deval deutlich. Auch bei Setzungsversuchen an Splitt bei einaxialer Belastung tritt bei Bewässerung eine zusätzliche ausgeprägte weitere Setzung ein. Sie wird durch die Aktivierung der Bruchvorgänge an den Berührungsstellen der Körner hervorgerufen. Die Wasserempfindlichkeit ist abhängig von der Gesteinsart. Durch Reaktion mit Wasser bilden sich an Silikatbruchflächen Silanolgruppen, was zu Rißbildung und Schmiereffekten führt. Auch die Phyllosilikate dürften von Einfluß sein. Zur Nachprüfung dieser Festigkeitsminderung wurde in einer kleinen Kugelmühle Splitt 8/11 verschiedener Mineralstoffe trocken und mit Wasser teilweise abreibend, teilweise schlagend beansprucht. Während bei der reibenden Beanspruchung im nassen Zustand der Gewichtsverlust der Körner jeweils größer war als im trockenen Zustand, kehren sich bei der schlagenden Beanspruchung die Verhältnisse teilweise um. Einige Gesteine haben bei der Naßmahlung geringere Absplitterungen. Bei ergänzenden Kugelmühlversuchen mit Glykol verringerte sich die Absplitterung gegenüber der Mahlung im Wasser um 50 %. Bei der Untersuchung der Zusammenhänge zwischen der Wasserempfindlichkeit beim Kugelmühlversuch und dem Verhalten beim Frost-Tau-Wechselversuch zeigte es sich, daß solche nur in Einzelfällen, grundsätzlich aber nicht vorhanden sind. Das Verhalten eines Mineralstoffs gegenüber mechanischen Beanspruchungen wird durch seine mineralische Zusammensetzung und sein Gefüge bestimmt. Diese Zusammenhänge sind aber zu komplex, um einfach erfaßt zu werden.