Detailergebnis zu DOK-Nr. 37206
Vorausschätzung des Finanzbedarfs für die Erhaltung der Straßennetze in Nordrhein-Westfalen
Autoren |
W. Schmidt |
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Sachgebiete |
2.2 Unterhaltungskosten |
Zeitschrift für Verkehrswissenschaft 59 (1988) Nr. 3, S. 163-187, 2 B, 4 T, 71 Q
Die bislang vorrangig auf den großräumigen Erhaltungsbedarf bezogenen Abschätzungen (z.B. durch die Bund-Länder-Arbeitsgruppe Erhaltungsbedarf für Bundesfernstraßen) will der Verfasser um eine Schätzung für NRW ergänzen. Nach einer Analyse der zu erwartenden (steigenden) Belastungen des Straßennetzes beschreibt Schmidt zunächst die denkbaren Prognoseinstrumente für die Erhaltungsbedarfsschätzung (Trendprognose, Abgangs- und Abschreibungsverfahren (DIW), Erhaltungs-Strategie-Modelle). Teils aus methodischen Gründen, vor allem aber wegen fehlender Daten hält er kein Verfahren für auf die Fragestellung anwendbar. Stattdessen schätzt er den Finanzbedarf für die Erhaltung des überörtlichen Straßennetzes in NRW mit den für Hessen ermittelten Erhaltungskostenrichtwerten. Sie berücksichtigen neben verschiedenen Erhaltungsmaßnahmen auch belastungsbedingte unterschiedliche Unterhaltungsintervalle (für BAB und Bundesstraßen 8 Jahre, für Landstraßen 8-12 Jahre und für Kreisstraßen 16 Jahre). Für die nächsten 24 Jahre ergibt sich danach für NRW ein jährliches Erhaltungsvolumen von ca. 1,2 Mrd. DM, das der Bund zu 57 %, das Land zu 21 % sowie Kreise und Gemeinden zu 22 % tragen müßten. Für die (geschätzten) ca. 60.000 km Gemeindestraßen in NRW wird methodisch an einer Untersuchung des Deutschen Instituts für Urbanistik für die Bundesrepublik (lineare Abschreibung von Wiederbeschaffungskosten) ein jährlicher Erhaltungsaufwand von ca. 500 Mio. DM geschätzt. Der Autor versteht diese Zahlen als Untergrenze.