Detailergebnis zu DOK-Nr. 37424
Zusammenschau der modelltechnischen Erweiterungsmöglichkeiten des Algorithmus der Verkehrsplanung insbesondere unter dem Aspekt der Bindung durch Haushalt und Familie (Habilitationsschrift, RWTH Aachen)
Autoren |
D. Polumsky |
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Sachgebiete |
6.2 Verkehrsberechnungen, Verkehrsmodelle |
Stadt Region Land Berichte H. B 37, 1987, 200 S., zahlr. B, Q (Institut für Stadtbauwesen, RWTH Aachen)
Die Schritte des sequentiellen Verkehrsnachfragealgorithmus - Aktivitätennachfrage, Zielwahl, Verkehrsmittelpräferenz und Routenwahl - werden um verhaltensorientierte Komponenten erweitert. Im Rahmen der Aktivitätennachfrage quantifiziert das Modellkonzept die haushaltsbezogenen Kopplungen von Pkw-Nutzungs- und Personenmerkmalen (Pkw-Verfügbarkeit, Erwerbstätigkeit u.a.) bei den Reisezwecken als Gruppenkonzept. Mit Hilfe gruppenspezifischer Mobilitäten und Anteilsziffern werden die verschiedenen personenbezogenen Verkehrsvorgänge für eine Raumeinheit unter Einschluß von trip-end-Betrachtungen der Pkw-Nutzung berechnet. Auch bei der Zielwahl auf Basis des Gravitationsmodells werden die Haushaltsmerkmale im Sinne einer detaillierten Verhaltensaufschlüsselung beibehalten. Von Heimkehrbeziehungen abgesehen, benötigt die Zielwahl als Input in allen Raumeinheiten die Aktivitätsnachfragemengen, die Aktivitätsgelegenheiten sowie die verkehrsmittelspezifischen Widerstandsmatrizen. Die Einzelansätze sind durch ein Regelwerk von Rückkopplungen miteinander verknüpft; zusätzlich erfolgt die übliche iterative Ausgleichsrechnung der Beziehungsmengenmatrix. Die Modellansätze der Verkehrsteilung beruhen auf trip-interchange-Betrachtungen mit Reisezeiten als verhaltensprägendes und die Widerstandsfunktionen definierendes Kriterium. Als Ergebnis liegen alle Aktivitätsverknüpfungen in vier verkehrsmittelspezifischen Matrizen von Verkehrsbeziehungsmengen in nach Verhaltenswahrscheinlichkeiten quantifizierter Form vor. Die Routenwahl erfolgt mit Hilfe der sog. Dynamisierung der Umlegungsvorgänge, worunter die räumlich-zeitliche Disaggregierung der modellmäßigen Belastungsermittlung in größeren Straßennetzen verstanden wird. Die Dynamisierung von Verkehrseinspeisung, Routenverfolgung und Reisezweckstruktur trägt zur Verbesserung und Verfeinerung der Belastungsermittlung bei.