Detailergebnis zu DOK-Nr. 37426
Der Kraftfahrzeugverkehr nach der Jahrtausendwende - Zu den Aussichten einer Lösung der Umweltprobleme durch selbstregelnde Mechanismen
Autoren |
W. Rothengatter |
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Sachgebiete |
6.2 Verkehrsberechnungen, Verkehrsmodelle 6.9 Verkehrsemissionen, Immissionsschutz |
Schriftenreihe der Deutschen Verkehrswissenschaftlichen Gesellschaft (DVWG), Reihe B H. B 108, 1988, S. 74-103, 3 B, 8 T, 16 Q
Der Autor befaßt sich mit der Frage, ob eine Eigendynamik von Prozessen angenommen werden kann (z.B. rückläufiges Wachstum der Verkehrsnachfrage, die Auswirkung bestehender Richtlinien oder Bemühungen der Automobilindustrie zur Emissionsverminderung aufgrund eigener Interessen an der Umwandlung externer Effekte in Wertschöpfung), die zu einer Entschärfung der Umweltprobleme durch den Verkehr führt. Auf der Basis einschlägiger Verkehrsnachfrageprognosen (DIW, Prognos, BVWP) geht R. für den Personen- und Güterverkehr davon aus, daß auch weiterhin bis über das Jahr 2000 hinaus mit steigender Verkehrsnachfrage, insbesondere auch im Individualverkehr zu rechnen ist. Eine Selbstregelung der Umweltprobleme durch weniger Individualverkehr aus der demographischen Entwicklung ist bis dann nicht zu erwarten, und auch im Straßengüterverkehr zeigen die für die Fragestellung relevanten statistischen Größen deutlich nach oben. Auch die durch das langfristige Wirksamwerden beschlossener Regelungen zu erwartenden Umweltentlastungen schätzt R. eher zurückhaltend ein; u.a., weil technische Verbesserungen durch den "Aufrückeffekt" zu größeren Fahrzeugen und höheren gefahrenen Geschwindigkeiten fast kompensiert wurden. R. referiert zwei technische Szenarien von Prognos: Zielvorgabe war die Umweltqualität des Jahres 1950. Dieses Ziel würden die derzeit beschlossenen Regelungen nur zu 54 % erreichen und auch ein strenges Szenario mit US-Norm für Diesel- und Ottomotoren, größeren Steuervorteilen und Geschwindigkeitsbegrenzungen erreichte nicht die Zielmarke. Schließlich vermißt R. klare staatlich gesetzte Rahmenbedingungen und Anreizmechanismen für die Automobilindustrie.