Detailergebnis zu DOK-Nr. 37431
Zehn Thesen der örtlichen Unfallforschung
Autoren |
E. Pfleger |
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Sachgebiete |
6.3 Verkehrssicherheit (Unfälle) |
Mitteilungen des Institutes für Geotechnik und Verkehrswesen (Universität für Bodenkultur, Wien) Reihe Verkehrswesen, Sonderheft, 1988, 16 S.
Mit den in diesem Sonderheft vorliegenden "Zehn Thesen der örtlichen Unfallforschung" zieht Ernst Pfleger das Fazit aus seinen umfangreichen Untersuchungen "Sanierung von Unfallschwerpunkten unter besonderer Berücksichtigung der Fußgänger", die im Heft 13 der Reihe Verkehrswesen veröffentlicht wurden. Diese Veröffentlichung - die das Ergebnis umfangreicher beruflicher Betätigung und Forschungsarbeit ist - diente gleichzeitig als Habilitationsschrift. Im einzelnen werden die folgenden 10 Thesen kurz erläutert. These 1: Verkehrssicherheit als humane Hauptaufgabe (Die Aufgabe der Verkehrssicherheit ist eine Aufgabe für die gesamte Gesellschaft, eine Frage von Zivilisation und Kultur.); These 2: Unfalltypenspezifischer Ansatz zur Planungsrückkoppelung (Die Annahme, daß durch die Weiterentwicklung der Kfz-Technik allein Unfälle verhindert werden, ist falsch, bei der Betrachtung müssen der Mensch und die Straßenanlage miteinbezogen werden.); These 3: Größtmöglicher Einsatz für die systematische Unfallforschung (Wir müssen ständig nach Fehlern der Verkehrsteilnehmer, Verkehrstechniker und Verkehrsplaner Ausschau halten.); These 4: Offenlegung und Transparenz (Verkehrssicherheitsdaten zu vertuschen ist deshalb die größte intellektuelle Sünde.); These 5: Interdisziplinäre Unfallforschung für den Menschen (Die Unfallforschung erfordert interdisziplinäre Betrachtungsweisen und abgestimmte Zusammenarbeit vieler Disziplinen.); These 6: Sicherheitsgerechte Straßenraumgestaltung gegen unbewußte Fehler (Viele Unfälle entstehen durch unbewußte Zusammenhänge und unbewußte Abfolgen.); These 7: Versachlichung und Objektivierung (Diagnosen können erst dann erstellt werden, wenn ausreichend Befunde vorliegen.); These 8: Perfektionierung der Sachverständigenbegutachtungen (Werden wesentliche Grundlagen nicht erhoben, sind Verkehrssicherheitsgutachten einseitig und führen zu Fehlentscheidungen.); These 9: Netzdeckende Unfallforschung und Verkehrssicherheits-Planungsbegutachtungen (Wenn in unseren aktuellen Planungen Fehler verborgen sein können, die menschliche Verhaltensweisen der Benutzer nicht inkludieren, so ist es die Aufgabe der Unfallforscher, diese Fehler zu suchen und aufzuspüren.); These 10: Bürgernähe und Mitsprache (Zur Entdeckung und Korrektur von Fehlern sind alle Verkehrsteilnehmer mit einzubeziehen.).