Detailergebnis zu DOK-Nr. 37461
Erfahrungen mit Feuchtsalz im Winterdienst - Ein Beitrag zum Umweltschutz und zur Verkehrssicherheit
Autoren |
L. Steinhauser |
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Sachgebiete |
16.4 Winterdienst |
Straße und Autobahn 40 (1989) Nr. 4, S. 139-141
Mehr als 90 % des Personenverkehrs wird heutzutage mit Pkw und Bus auf der Straße abgewickelt. Vom Gütertransport entfällt etwa die Hälfte auf die Lkw. Die Straßen müssen auch im Winter sicher sein. Nach den Straßengesetzen besteht innerhalb der geschlossen bebauten Ortslage eine Streupflicht nur an verkehrswichtigen und gefährlichen Stellen. Außerorts sind die Straßenverwaltungen nur verpflichtet "nach ihrer Leistungsfähigkeit die Straßen in einem dem regelmäßigen Verkehrsbedürfnis entsprechendem Zustand zu unterhalten". Der Umweltschutz verlangt, möglichst wenig Auftausalz zu verwenden. Die bayerische Straßenverwaltung benutzt seit einiger Zeit auf rd. 700 km außerorts statt Salzstreuung Splitt auf Strecken mit geringem Verkehr und ohne besondere Gefahrenpunkte. Einen weiteren Beitrag zur Reduzierung des Streusalzes liefert die Einführung der Feuchtsalzstreuung. Feuchtsalz haftet länger auf der Fahrbahn, taut schneller auf und wirkt länger. Nach anfänglicher Zugabe der Sole im Salzschuppen ergab sich ein günstigeres Verfahren, bei dem Salz und Sole in einem Tank auf dem Fahrzeug gemischt werden. Bisherige Streugeräte müssen hierfür umgebaut werden. Die Wirksamkeit des Feuchtsalzes hängt von der verwendeten Sole aus Calcium, Magnesium oder Natriumchlorid ab, über deren Vor- oder Nachteile die Meinungen schwanken. Für die Umrüstung der Streugeräte liefert die Industrie Soletanks, Feuchtsalzstreuer. Nach den bisherigen Erfahrungen können mit Feuchtsalz Einsparungen von 10-20 % erzielt werden.