Detailergebnis zu DOK-Nr. 37632
Spurrinnensanierung auf Betondecken
Autoren |
H. Gregori R. Krzemien G. Fenz |
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Sachgebiete |
12.2 Betonstraßen |
Schriftenreihe Straßenforschung (Wien) H. 360, 1988, 48 S., 29 B, 4 T, 31 Q
Auf Österreichs Autobahnen werden seit 1979 Spurrinnensanierungen von durch Spikesabrieb verschlissenen Betondecken durchgeführt. Über 380 km Richtungsfahrbahn wurden in Form von Dünnbeschichtungen instandgesetzt. Dabei betreffen etwa 200 km einen Fahrstreifen und 180 km zwei und mehr Fahrstreifen. 33 km wurden im Tiefeinbau ausgeführt. Vorsanierungen (Unterpressen hohlliegender Platten, Auswechseln von Deckenfeldern, Abfräsen und Plombieren von Teilfeldern, Verankern wilder Risse, Fräsen, Vorprofilieren, Aufbringung einer Membran, Haftbrücke) wurden in unterschiedlichem Ausmaß ausgeführt. Sie sind auf ein technisch vertretbares Minimum zu beschränken und auf den Zeitpunkt der Erneuerung der gesamten Oberbaukonstruktion und die zu erwartende Lebensdauer der Beschichtung abzustimmen. An Beschichtungen wurden, zum Teil nur in Form von Versuchs- und Erprobungsstrecken, folgende Systeme verlegt: Kunststoffmodifizierter Beton, Asphaltdünnschichtdecken im Heißeinbau, Asphaltdünnschichtdecken im Kalteinbau, Reaktionsharzmörtel, Vermörtelungsbeläge, lärmdämmender Drainasphalt. Die Praxis hat gezeigt, daß alle Fugen, auch Längsfugen, zu schneiden und, mit Ausnahme der Drainasphalte, zu vergießen sind! Der ausgeführte kunststoffmodifizierte Beton hat sich nicht bewährt; neuere Entwicklungen wurden erst später bei Instandhaltungsmaßnahmen erfolgreich eingesetzt. Heißeinbaufähige bitumengebundene Dünnschichtdecken nehmen 86 % der ausgeführten Beschichtungen ein. Unter Verwendung von polymermodifizierten Bindemitteln und ausgesuchten Edelkantkörnungen lassen sie eine Mindestlebensdauer von fünf Jahren und eine mittlere Nutzungsdauer von sieben bis acht Jahren erwarten. Der Haftung auf der Unterlage sollte noch mehr Augenmerk als bisher gewidmet werden. Bituminöse Kaltschlämmen wurden auf Betondecken von Autobahnen nur bis 1982 eingebaut. Ihre Nutzungsdauer ist mit drei bis vier Jahren zu veranschlagen. Sollte eine heißeingebaute Dünnschichtdecke verkehrsgefährdende Spurrinnen durch Abrieb aufweisen und die Erneuerung des Oberbaues noch nicht in Frage kommen, könnte die Verkehrssicherheit für die nächsten drei bis vier Jahre durch eine reine Spurrinnenauffüllung mit einer bituminösen Kaltschlämme wiederhergestellt werden. Beschichtungen mit Reaktionsmörtel, ausreichend dick und nach penibler Grundsanierung, liegen nach neun Jahren Verkehrsbelastung tadellos. Vermörtelungsdecken haben sich nicht bewährt. Lärmdämmende Drainasphalte liegen als Spurrinnensanierungen auf Betondecken in Österreich erst zwei Jahre und können daher in ihrem Langzeitverhalten noch nicht beurteilt werden.