Detailergebnis zu DOK-Nr. 37637
Beurteilung von Vermörtelungsbelägen auf Brücken
Autoren |
H. Gregori R. Krzemien G. Fenz |
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Sachgebiete |
15.7 Brückenbeläge, Abdichtungen |
Schriftenreihe Straßenforschung (Wien), H. 361, 1988, 38 S., 22 B, 11 T, 5 Q
Seit etwa 15 Jahren wurden in Österreich Vermörtelungsbeläge als Deckschichten auf Brücken als Ersatz für dünne Betondecken eingebaut. Seit acht Jahren werden Vermörtelungsbeläge auch als Schutz- und Ausgleichsschichten auf Betonbrücken eingebaut. Seit den im Jahre 1983 erschienenen Richtlinien und Vorschriften für die Herstellung des Fahrbahndeckenaufbaues auf Betonbrücken sind Vermörtelungsbeläge oder Gußasphalte Standardbauweisen auf Betonbrücken. Von 135 Brückenobjekten, auf denen Vermörtelungsbeläge als Ausgleichsschichten, Schutzausgleichsschichten oder Deckschichten eingebaut wurden, sind 70 Objekte bis auf fallweise geringfügige Risse und Kantenabsprengungen nahezu schadensfrei. Bereits erneuert, dringend erneuerungsbedürftig bzw. in sehr schlechtem Zustand befinden sich Vermörtelungsbeläge auf 27 Objekten. 40 Objekte weisen größere Risse und Ausbesserungen auf, die zwar nicht substanzgefährdend wirken, jedoch den ursprünglichen Zweck einer absolut wasserdichten Deckschicht über Abdichtung sowie Schutz- und Ausgleichsschichte nicht mehr erfüllen. Auf statisch bestimmten Kleinobjekten und kürzeren steifen Durchlaufträgern treten die wenigsten Schäden auf. Problematisch erscheint der Einsatz von Vermörtelungsbelägen auf stark schwingenden Großobjekten, wo neben Systemrissen auch Schwind- und Kontraktionsrisse in nahezu regelmäßigen Abständen auftreten. Bei etlichen Großobjekten lösen sich die als Ausgleichsschichten eingesetzten Vermörtelungsbeläge auf, was auf mangelnde Frost-Tausalz-Beständigkeit zurückgeführt wird. Derartige Schäden traten auch bei Objekten auf, bei denen alle vorgeschriebenen Abnahmeprüfungen positive Ergebnisse erbrachten. Bevor Vermörtelungsbeläge weiterhin auf Großobjekten zum Einsatz kommen, müßte eine Formulierung für die Schlämme gefunden werden, die die Frost-Tausalz-Beständigkeit garantiert und die Rißanfälligkeit herabsetzt. Ausgleichsschichten sollten in Zukunft als grobkörnig aufgebauter dichter Binder mit Größtkorn 16 mm unter Walz- oder Gußasphaltdeckschichten eingebaut werden.