Detailergebnis zu DOK-Nr. 37807
Einfluß der Betondeckung auf die Stahlkorrosion bei chloridbeanspruchten Betonbauteilen
Autoren |
R. Frey |
---|---|
Sachgebiete |
15.3 Massivbrücken |
Forschung Straßenbau und Straßenverkehrstechnik (BMV, Bonn) H. 517, 1987, 26 S., zahlr. B, T, Q
Um den Einfluß der Betondeckung auf die Stahlkorrosion bei chloridbeanspruchten Betonbauteilen abzuklären, wurden mehrere, bis 30 Monate andauernde Versuchsserien durchgeführt. Diese beinhalteten sowohl praxisnahe Auslagerungsversuche als auch einige Laboruntersuchungen. Die Auswahl der Versuchsserien wurde mittels der Berücksichtigung der grundsätzlichen Einflußgrößen getroffen. Für die Versuche verwendete man zylindrische Probekörper. Hierbei handelte es sich um unterschiedliche Betondeckungen aufweisende Stähle mehrerer Güten in unterschiedlichen jungen und alten Betonen. Jeder Beton wies einen einheitlichen Chloridgehalt auf. Die jeweiligen Versuchsbedingungen entsprachen einer üblichen, seltenen oder häufigen hohen Feuchtigkeit von Beton. Der Einfluß eines mangelnden Luftvorrates an der Probenoberfläche wurde ebenfalls abgeklärt. Aus den Untersuchungen geht hervor, daß bei einem gleichmäßig mit Chlorid versetztem, bestimmten äußeren Einflüssen ausgesetztem Betonbauteil die Korrosion des Stahls im Beton mit zunehmender Betondeckung stark abnimmt. Dies ist um so nachhaltiger der Fall, je öfter der Beton durchfeuchtet vorliegt. Weiterhin ergaben die Versuche, daß die Korrosion von der Stahlgüte unabhängig ist. Mit zunehmendem Chloridgehalt des Betons am Stahl nimmt die Korrosion zu, ein zunehmendes Betonalter setzt die Korrosionsgeschwindigkeit herab. Zudem hängt die Korrosion auch von den spezifischen Eigenschaften des jeweiligen Betons ab. In stets feuchtem beziehungsweise nassem Beton findet nur geringe Korrosion statt. In stets trockenem oder von der (Luft-)Sauerstoff-Zufuhr abgeschlossenem tritt praktisch keine Korrosion ein. Die Betondeckung, ab der ein Stahl in einem chloridbeanspruchten Betonbauteil keine Korrosion mehr erfährt, hängt demnach nicht nur vom Chloridgehalt und von der Eigenart des jeweils verwendeten Betons, sondern auch von der Anordnung des Bauteils (wie in einer Sonnen- oder Schattenecke) im Bauwerk und von der jeweiligen örtlichen Lage (wie in einem oft sonnenbestrahlten oder schattigen bzw. oftmals oder selten Regen ausgesetztem Tal) des gesamten Bauwerks ab.