Detailergebnis zu DOK-Nr. 37812
EDV-Dialogtechnik in der Planung - Ein Weg zur Erhaltung der Kreativität
Autoren |
W. Keudel |
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Sachgebiete |
0.11 Daten (EDV, IT, Internetanwendungen und Verkehrsdaten) 0.12 Ingenieurberuf 5.0 Allgemeines (Verkehrsplanung, Raumordnung) |
Verkehr und Technik 42 (1989) Nr. 1, S. 15-21, 7 B, 3 Q
Der allgemeine gesellschaftliche Wandel hat auch die Anforderungen an Planungen und damit an die planenden Ingenieure erheblich gesteigert. Zunehmend werden dialogorientierte Programmsysteme zur Lösung von Planungsaufgaben herangezogen, um die Situation des planenden Ingenieurs durch Einsatz der Rechnertechnik zu verbessern. In den drei wesentlichen Phasen des Planungsprozesses - Problemanalyse, Maßnahmenuntersuchung, Entscheidung - hat die Maßnahmenuntersuchnung mit den drei Arbeitsschritten Entwickeln von Maßnahmen, Abschätzung der Auswirkungen, Bewerten eine immer größere Bedeutung erlangt. Insbesondere spielt die Auswahl eines Modells zur Abbildung von Maßnahmen-Wirkungs-Analysen eine entscheidende Rolle. Fortschritte bei der Modellbildung in fast jeder Teildisziplin und die Leistungsfähigkeit moderner Rechenanlagen erlauben heute die ausführliche Behandlung komplizierter Zusammenhänge mit vertretbarem Aufwand. Mit Hilfe von Optimierungs- bzw. Maximierungsverfahren bietet sich die Chance, von allen denkbaren Lösungen diejenige herauszufinden, die den Ansprüchen/Zielen am besten entspricht. Dabei wurden schon früher, dem Stand der Rechnertechnik entsprechend, einstufige Planungsverfahren mit sog. Black-box-Optimierungen eingesetzt, die gegenüber manuellen Verfahren beachtliche Verbesserungen aufwiesen. Durch den heutigen Stand der Dialogtechnik wird jedoch eine Vorgehensweise eröffnet, die den Aufwand beim Entwickeln von Varianten reduziert, den Ablauf der Planung selbst zu steuern ermöglicht, Gesichtspunkte zu berücksichtigen erlaubt, die in einer Zielfunktion nicht explizit enthalten sind, und Wenn-Dann-Analysen schnell durchführbar macht. Dadurch wird der Ingenieur keineswegs überflüssig, sondern von aufwendiger Routinearbeit entlastet und frei für seine eigentliche Aufgabe: Entwickeln von Maßnahmen, Abschätzen der Auswirkungen, Bewerten von Varianten. Beispiele für rechnergestütztes Planen aus dem Bereich der Liniennetzplanung im ÖPNV werden vorgestellt.