Detailergebnis zu DOK-Nr. 37830
Kontrolle des Verhaltens der Begrünung an Hochleistungsstraßen mit besonderer Berücksichtigung des Mittelstreifens (FA 30/83)
Autoren |
W. Zeller R. Waldis |
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Sachgebiete |
5.7 Landschaftsgestaltung, Ökologie, UVP, Auswirkungen des Klimawandels |
Bundesamt für Straßenbau (Bern) H. 175, 1989, 96 S., Anhang, zahlr. B, T, Q
Der Schlußbericht des Forschungsauftrages faßt in zwei Kapiteln die Ergebnisse der Zwischenberichte von Dr. Zeller zusammen und ergänzt sie durch weitergeführte Auswertungen. Das Kapitel "Ökologisch-vegetationskundliche Untersuchungen..." beleuchtet die Vitalität von Gehölzen auf Autobahnböschungen im Hinblick auf Beziehungsgefüge zwischen Boden und Vegetation. Dabei wird erkannt, daß die artspezifische Wuchsleistung in situ nur bedingt aussagekräftig ist. Unterschiedliche Wuchsbedingungen und Schadstoffbelastungen können die Reproduktionsfähigkeit und damit die Vegetationsentwicklung (Sukzession) nachhaltig beeinflussen. Das zweite Kapitel stellt typische Geländeformen, Straßensituationen, Umgebungsbereiche und jeweils geeignete Gehölzformationen und Gehölzarten, sowie gehölzfreie Vegetationsformen vor. Beschrieben werden Einflüsse von u.a. Klima, Nährstoffdargebot, Schadeinflüsse, Pflegearbeiten und veränderter ökologischer Einstellung. Als Reihenfolge der Prioritäten gilt: Funktion - Ökologie - Ökonomie. Voraussetzung dafür ist eine stetige Schulung und Motivation des Personals. Im dritten Kapitel wird die "Bepflanzung im Mittelstreifen" eingehend untersucht und beurteilt. Ziel ist eine ideale Gehölzmischung, die den Anforderungen nicht unbedingt maximal, aber durchweg befriedigend gerecht wird. Ausgangserkenntnis sind hohe Ausfallquoten geschwächter Gehölze, wodurch Blickdichte, Blendschutz und andere Funktionen wesentlich gemindert werden. Die Gehölzartenauswahl ist gegenüber den Böschungen erheblich geringer und nur durch Hinzuziehung nichtheimischer Arten einigermaßen variationsreich. Abgesehen von anderen Einflüssen ist die Vitalität der Gehölze in wärmeren Regionen höher als in kühlen, in breiten Mittelstreifen höher als in schmalen und in gut mit Humus versorgten Böden besser als in armen Substraten, selbst bei geringen jährlichen Niederschlägen. Eine breite Artenmischung bei enger Pflanzdichte ist aufgrund der wechselhaften Bedingungen geboten um störende Lücken zu vermeiden. Entstandene Lücken sind - mit entsprechendem Bodenaustausch - regelmäßig nachzupflanzen. Ein häufiger seitlicher Schnitt ergibt eine dichte Bestockung, stammbildende Gehölze werden alle 5-7 Jahre auf den Stock gesetzt. Eine jährliche Düngung hat sich bewährt.