Detailergebnis zu DOK-Nr. 37927
Umweltaspekte des europäischen Straßengüterverkehrs
Autoren |
R. Petersen |
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Sachgebiete |
5.21 Straßengüterverkehr 6.9 Verkehrsemissionen, Immissionsschutz |
in: Güterverkehr und Umwelt - Internationale Konferenz Flensburg, 17.-18. März 1988. Kiel: Gesellschaft für raumpolitische Forschung, Planung und Beratung, 1988, S. 29-41 (Stadt & Land, raumpolitische Argumente H. 5)
Der Straßengüterverkehr und seine künftige Entwicklung stellen unter der Fragestellung des Umweltschutzes ein wachsendes Problem dar, das bislang vom Gesetzgeber noch nicht ausdrücklich als solches erkannt und angegangen worden ist. Die Lösung dieses Problems wird dabei immer mehr zu einer europäischen Aufgabe. Über bereits bestehende EG-einheitliche Richtlinien für Lärm- und Abgasemissionen hinaus wird der nationale Straßengüterverkehr durch die bevorstehende Liberalisierung des Verkehrsmarktes zunehmend von europäischer Verkehrs- und Umweltpolitik bestimmt. In seinem Aufsatz untersucht Dr. Rudolf Petersen die Umweltaspekte dieses nunmehr europäischen Straßengüterverkehrs. Ausgehend von einer kritischen Betrachtung derzeitig angewandter Verfahren zur Bestimmung von Abgas- und Lärmemissionen von Nutzfahrzeugen und heute gültiger Grenzwerte werden die daraus resultierenden Belastungen für Mensch und Umwelt beschrieben. Die Nennung konkreter Emissionswerte und vergleichender Zahlen u.a. aus dem Pkw-Bereich, in dem bereits gesetzgeberische Maßnahmen wirksam geworden sind, unterstreichen Notwendigkeit und Handlungsbedarf für reduzierte Grenzwerte und technisch verbesserte Nutzfahrzeuge. Zum eigentlich schwerwiegenden Umweltproblem wird der Straßengüterverkehr aufgrund seiner absoluten Menge und dem ständig wachsenden Anteil am Gesamtgüterverkehr. Maßgeblich beeinflußt wird die weitere Entwicklung durch die derzeitige EG-Verkehrspolitik, die jeden staatlichen Dirigismus abbaut, Verladern die freie Wahl des wirtschaftlich günstigsten Verkehrsmittels erlaubt und dabei umweltfreundliche Verkehrsträger kaum oder gar nicht unterstützt. Auch seitens der aktuellen Umweltpolitik ist zur Zeit keine grundlegende Besserung der Situation in Sicht, da auf europäischer Ebene politische Maßnahmen vielfach unkoordiniert ablaufen und tiefgreifende Änderungen (Beispiel Katalysator) nur schwer durchsetzbar sind. Von der EG wird aufgrund der beschriebenen Problemstellung gefordert, in ihrer Verkehrs- und Umweltpolitik die Belange der menschlichen Gesundheit und des Naturschutzes stärker zu berücksichtigen und den europäischen Straßengüterverkehr in Bahnen zu lenken, in denen der Umweltaspekt zukünftig mehr im Vordergrund stehen sollte.