Detailergebnis zu DOK-Nr. 37928
Integrierte Logistikkonzepte als Beitrag für einen umweltfreundlichen Güterverkehr?
Autoren |
T. Bracher |
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Sachgebiete |
5.21 Straßengüterverkehr 6.9 Verkehrsemissionen, Immissionsschutz |
in: Güterverkehr und Umwelt - Internationale Konferenz Flensburg, 17.-18. März 1988. Kiel: Gesellschaft für raumpolitische Forschung, Planung und Beratung, 1988, S. 95-104, 6 B (Stadt & Land, raumpolitische Argumente H. 5)
Die wachsende Bedeutung der Logistikfunktion in fast allen Bereichen der Wirtschaft hat zur Folge, daß an die im Verkehrsmarkt operierenden Unternehmen ständig steigende Anforderungen gestellt werden, die vielfach nur der Straßengüterverkehr aufgrund seiner hohen Anpassungsfähigkeit und Flexibilität erfüllen kann. Neben ihrer ursprünglichen Aufgabe, dem Transport von A nach B, werden die einzelnen Unternehmen immer mehr in die betrieblichen Abläufe ihrer Kunden vom Einkauf über Produktion und Lagerhaltung bis zum Vertrieb konzeptionell eingebunden. Im Rahmen "integrierter Logistikkonzepte" werden hier Transportvorgänge über den Verkehrsbereich hinaus in transportkettenübergreifenden Informationssystemen geplant, koordiniert und gesteuert. Diese Logistikkonzepte existieren heute in den einzelnen Wirtschafts- und Transportbereichen in verschiedenster Form und Ausprägung. In seinem Aufsatz untersucht Tilman Bracher anhand vier exemplarisch dargestellter integrierter Logistikkonzepte (Just in Time, Zielbahnhofsystem, Güterverteilzentren, Informationssysteme für den Straßengüterverkehr), ob und in welchem Umfang diese Strategien in der Lage sind, einen Beitrag zur Reduzierung der Umweltbelastungen zu leisten oder in Zukunft leisten zu können. Die dabei angelegten Bewertungsmaßstäbe orientieren sich an den Möglichkeiten, die der EDV-Einsatz hinsichtlich Transportreduzierung und Transportbündelung sowie Transportverlagerung auf den umweltfreundlichen Verkehrsträger Schiene bietet. Ergänzt wird diese Untersuchung durch eine Analyse der umweltentlastenden Wirkungen, die mit Hilfe integrierter Verkehrsplanung und -lenkung durch VSM-Maßnahmen erzielt werden könnten. In einer abschließenden kritischen Beurteilung aus umweltpolitischer Sicht werden die ökologischen Auswirkungen der genannten Beispiele eher negativ bewertet. In Einzelfällen lassen sich durch den Einsatz moderner Informations- und Kommunikationstechniken zwar Transporte reduzieren oder auf die Bahn verlagern; langfristig ist aber mit einer weiteren Zunahme des Lkw-Verkehrs zu rechnen. Auch bieten die Instrumente des VSM-Managements derzeit keine Alternative.